Problematik Sozialer Netze am Beispiel von Facebook

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Soziale Netzwerke gibt es nicht erst seit Zeiten des Internet. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Soziologie und bezeichnet eine Menge von Akteuren und die Beziehungen die zwischen ihnen definiert sind. Soziale Netze dienen zum Austausch von Informationen und Ressourcen und zur sozialen (materiellen und emotionalen) Unterstützung.

Unter einem sozialen Netzwerk im Internet versteht man eine Online-Community, die dem Anwender die Möglichkeit bietet mit anderen Nutzern, mit Mitteln des Web 2.0 (Blogs, Chat, Messages usw.), in Verbindung zu treten. Soziale Online-Netzwerke wurden erst ab 2003 bei größeren Anwendergruppen bekannt, den endgültigen Durchbruch in die Öffentlichkeit schaffte "MySpace" im Jahr 2004. Das wichtigste Merkmal der Online-Netze ist die Möglichkeit, dass Menschen darüber weltweit sehr einfach miteinander in Kontakt treten können.


--Hawei 20:49, 28. Aug. 2010 (UTC)


Typische Merkmale eines sozialen Netzwerkes

• Der Benutzer legt ein persönliches Profil von sich selber an Darin können neben Geschlecht, Alter, Wohnort auch Interessen, Vorlieben und viele weitere berufliche und private Daten eingetragen werden.

• Es werden Kontaktlisten von sog. Freunden erstellt über die man anderen Usern den Zugang zu seinem Profil und seinen Daten gestatten kann

• Es bilden sich Gruppen von Teilnehmern mit gleichen Interessen

• Man kann in der Community nach "Freunden" suchen


Es gibt mittlerweile eine fast unüberschaubare Zahl von sozialen Netzen, die teilweise unterschiedlichen Interessengruppen (z.B. SchuelerVZ) dienen, manchmal aber auch lediglich in direkter Konkurrenz zueinander auftreten, denn letztlich stehen in der Regel kommerzielle Interessen hinter den Anbietern.

Weltweit nutzen 734 Millionen Menschen soziale Netze im Internet und in Deutschland etwa 30 Millionen.

Finanziert werden die Netzwerke, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Xing) bisher ausschließlich über Werbeeinnahmen, worin allerdings auch die teilweise schwerwiegenden Konflikte mit dem Datenschutz begründet sind.

Die Stiftung Warentest hat Anfang 2010 mehrere soziale Netze datenschutzrechtlich untersucht und dabei vor allem bei den im Ausland betriebenen Netzen (Facebook, MySpace und Linkedln) gravierende Mängel in den AGB aufgezeigt. ENISA empfiehlt, sich nicht unter dem richtigen Namen sondern lediglich mit einem Pseudonym bei sozialen Netzwerken anzumelden und diesen Alias nur Freunden mitzuteilen.



Die bekanntesten sozialen Netzwerke

International:

• MySpace (USA, 100 Mio. Mitglieder weltweit)

• Facebook (USA, 400 Mio. Mitglieder weltweit)

• Linkedln (berufliches Netzwerk, USA)

• Google Buzz Seit Anfang 2010 versucht auch Google sich im Markt der sozialen Netzwerke zu etablieren

In Deutschland:

• SchuelerVZ (Schüler und Azubis)

• StudiVz (Studenten, 10 Mio. Mitglieder)

• Xing (berufliches Netzwerk, teilweise kostenpflichtig)

• Jappy (Anonyme Anmeldung möglich)

• Wer-kennt-Wen (Freunde und Bekannte, 8 Mio. Mitglieder)

• Stayfriends (vorwiegend Schulfreunde)



Wozu benötigt man überhaupt soziale Netzwerke ?

In sozialen Netzwerken kann man neue Bekanntschaften schließen, den Kontakt zu Freunden aufnehmen oder erneuern, Bekannte, Schulfreunde, Menschen aus dem gleichen Ort oder mit gleichen Interessen finden und, vorwiegend in den dafür speziell vorgesehenen Communities, auch Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern oder Kunden knüpfen.


Was sind die Gefahren sozialer Netzwerke ?

Sind Daten erst einmal im Netz veröffentlicht ("geposted") kann man diese nie mehr mit Sicherheit komplett entfernen, da sie unter Umständen im Netz bereits weiter verteilt wurden. Das Netz vergisst nichts (!)

Daten aus dem Internet können in Suchmaschinen und Archivierungsservern gespeichert bleiben, auch wenn sie an dem ursprünglichen Standort gelöscht wurden. Nutzer müssen damit rechnen, dass Informationen die sie möglicherweise als Jugendlicher eingestellt haben, noch nach vielen Jahren von Personalchefs eingesehen werden können. Nach einer Dimap-Studie im Auftrag des BMELV haben sich im Jahr 2009 schon 28% aller Unternehmen bei anstehenden Personalentscheidungen im Internet über Bewerber und Mitarbeiter informiert. Daher gehören sensible persönliche Daten grundsätzlich nicht ins öffentliche Internet.

Informationen, Texte und insbesondere Bilder werden häufig von Privatpersonen auch außerhalb der Netzwerke auf dem eigenen Computer gespeichert. So können Daten plötzlich auf anderen Seiten im Internet auftauchen oder für andere Zwecke missbraucht werden, die Löschung der eigenen Daten aus dem sozialen Netzwerk kann dies nicht verhindern. Vor dem Hochladen sollte man daher gut überlegen ob und für wen man diese Daten tatsächlich freigeben will.

Es ist erschreckend zu beobachten, dass viele User im Internet völlig naiv persönlichste Daten über sich zur Verfügung stellen. Würde man diese Leute bitten die gleichen Informationen auszudrucken und an öffentlichen Orten auszuhängen würde man für verrückt erklärt.



Verhaltensempfehlungen in sozialen Netzwerken (BSI und ENISA)

1. Vor der Anmeldung bei einem sozialen Netz die AGB und Datenschutzrichtlinien lesen

2. Genau überlegen welche persönlichen Daten, insbes. auch Fotos, man veröffentlicht

3. Keine persönliche Informationen oder Fotos von anderen Personen ohne deren Erlaubnis veröffentlichen

4. Nicht den echten Namen sondern ein Pseudonym verwenden

5. Im Profil restriktiv festlegen wer welche Daten sehen darf

6. Sichere, und für unterschiedliche Anwendungen verschiedene, Passwörter verwenden

7. Keine sensiblen Daten wie Geburtsdatum oder Bankverbindungen angeben

8. Keine "Freunde" akzeptieren die man nicht kennt

9. Niemals Zugriff auf Mailkonten und Adressbücher erlauben

10. Zur Anmeldung keine berufliche E-Mail-Adresse verwenden

11. Keine vertraulichen Informationen über den Arbeitgeber veröffentlichen

12. Private und berufliche Kontakte strikt trennen




Der nächste Schritt

Es gibt Überlegungen den Benutzern einen einfacheren Zugang zu den unterschiedlichen, konkurrierenden Netzwerken anzubieten. So hat z.B. ein Team der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, mit Unterstützung von Google, bereits im Jahr 2006 an einem Forschungsprojekt zur Erstellung eines einheitlichen Portals für soziale Netze gearbeitet. Dieses sog. "Socialstream" sollte dem Benutzer die Möglichkeit geben nahtlos viele Arten von sozialen Netzwerken zu verwenden und die gesammelten Informationen an einer zentralen Stelle zu nutzen und zu verwalten. Im Folgenden wird exemplarisch das Netzwerk "Facebook" näher betrachtet. Facebook hat weltweit ca. 500 Millionen Mitglieder, in Deutschland sind knapp 10 Millionen Benutzer registriert.


Registrierung

Um mit Facebook zu arbeiten muss man sich registrieren, dabei müssen mindestens Name, Geschlecht, E-Mail-Adresse und Geburtsdatum eingegeben werden. Die Registrierung wird erst nach Bestätigung einer an die angegebene E-Mail-Adresse verschickten Bestätigung wirksam, d.h. es muss hierzu zwingend eine funktionierende E-Mail-Adresse verwendet werden.

Facebook Registrierung.jpg


Persönliches Profil

Nach der Registrierung können bis zu 90 weitere Informationen erfasst werden. Neben Wohn- und Heimatort, Telefonnummern, Angaben über die Familie, Beziehungen, Beruf, Schulausbildung, Aktivitäten und Interessen auch politische und religiöse Ansichten. Man kann zusätzlich ein Bild von sich hochladen. Gibt man sämtliche möglichen Daten preis, kann daraus ein ziemlich genaues Persönlichkeitsprofil erstellt werden.


Kontaktlisten

Facebook bietet, ziemlich aufdringlich, die Möglichkeit an, eigene Kontakte aus E-Mail Konten zu importieren. Dazu muss man die E-Mail-Adresse und das Zugangspasswort angeben. Facebook lädt dann die Kontaktdaten aus dem Adressbuch um die zugehörigen Personen auf Facebook zu finden oder noch nicht eingetragene Personen zu Facebook einzuladen. Was mit diesen Daten konkret geschieht legt Facebook nicht genau offen, auf jeden Fall können aber auf diese Weise Personen Einladungs-Mails von Facebook erhalten, die selber nie in Facebook aktiv waren. Die eingeladenen Personen erhalten eine E-Mail mit folgendem Text:

"Ich habe ein Facebook-Profil erstellt, in dem ich meine Bilder, Videos und Veranstaltungen posten kann, und möchte dich als FreundIn hinzufügen, damit du diese sehen kannst. Zuerst musst du Facebook beitreten! Sobald du dich registriert hast, kannst du ebenfalls dein eigenes Profil erstellen."

Als Absender ist der Facebook-Name des Einladenden angegeben, nur in den Eigenschaften der Mail kann man erkennen, dass die Mail eigentlich von Facebook versendet wurde. Man sollte schon sehr genau überlegen, welche E-Mail-Kontakte man in seinem Adressbuch stehen hat (Arbeitgeber, Vorgesetzte, Ämter und Behörden, Schule usw.) bevor man es tatsächlich für diesen Service von Facebook freigibt.

Dieses Verfahren könnte nach deutschem Datenschutz rechtswidrig sein, da auch Daten von Unbeteiligten ohne deren Wissen gespeichert und verarbeitet werden. Der Datenschutzbeauftragte der Stadt Hamburg hat deswegen im Juli 2010 gegen Facebook ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Das Verfahren ist noch anhängig.


Facebook App Sync / FriendSync

Facebook stellt eine Application für das iPhone zur Verfügung mit dem Kontakte zwischen dem Mobiltelefon und Facebook synchronisiert werden können. Auf das Mobiltelefon werden die Bilder zu den in Facebook gefundenen Personen geladen. Die Facebook-App bietet bei der Einrichtung an, alle im Handy verfügbaren Kontakte an den Betreiber zu übertragen: "Wenn du diese Funktion aktivierst, werden alle Kontakte von deinem Handy (Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer) an Facebook gesendet".

Man kann in den Einstellungen des iPhones oder iPod Touch einstellen worüber man "Push"-Benachrichtigungen haben möchte. Das iPhone meldet sich dann direkt, wenn ein neuer Eintrag oder eine Nachricht angekommen ist.

Apple selbst bietet für den gleichen Zweck die Applikation „FriendSync“ an.

Auch für andere Smartphone Systeme gibt es ähnliche Anwendungen, z.B. Facebook Sync für Android.


Datenschutzerklärung

Au der Homepage von Facebook findet man auf fünf kleingedruckten Seiten die Datenschutzrichtlinien in denen der Umgang mit den Benutzerdaten beschrieben wird. In dieser umfangreichen Aufstellung wird zudem an über zwanzig Stellen zu weiteren Erläuterungen und Ergänzungen verzweigt. Am Ende wird noch auf siebzehn zusätzliche "Nützliche Links" verwiesen. Ein normales Mitglied ohne datenschutzrechtliche Vorkenntnisse ist mit dieser Flut von möglichen Einstellungen und Erklärung mit Sicherheit überfordert. Ganz offen gibt Facebook dort zu, dass über den Benutzer Verhaltensdaten gesammelt werden können, außerdem werden Daten des verwendeten PC wie IP-Adresse und Browsertyp und die Seiten die besucht werden, gespeichert. Zusätzlich werden auch Cookies verwendet um dem Benutzer optimierte Werbung zu vermitteln. Was mit diesen Daten genau passiert wird jedoch nicht näher erläutert.


Urheberrecht

Facebook räumt sich selber weitgehend Rechte an Daten ein, die ein Benutzer ins Netz stellt:

"Du gibst uns eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare, unentgeltliche, weltweite Lizenz für die Nutzung aller IP-Inhalte, die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest"

Unter IP-Inhalten ist dabei das geistige Eigentum an Texten und Bildern gemeint.



Der Facebook Like-Button

Im Frühjahr 2010 hat Facebook den bisher nur intern verwendeten Like-Button auch für andere Webseiten zur Verfügung gestellt. Like-Button.jpg

Der so genannte "Like" (oder "Gefällt mir") -Button von Facebook kann von Webseiten-Betreibern auf der eigenen Webseite eingebaut werden. Mit einem Klick auf diesen Button können bei Facebook registrierte Nutzer automatisch auf der Pinwand in Ihrem Facebook-Profil eine Notiz hinterlassen, dass Sie die verlinkten Inhalte des Webseiten-Betreibers gut finden. Facebook erfährt auf diese Weise, welche Seiten oder Inhalte der Nutzer gerade im Internet aufgesucht hat und was ihm dort gefallen hat. Das ist die perfekte Voraussetzung, um ein effektives, an den wahren Interessen des Nutzers ausgerichtetes Werbenetz aufzubauen.

Ob Facebook auch beim Anklicken durch einen nicht bei Facebook angemeldeten User Daten über diese Aktion speichert ist unklar. Nach deutschem Recht wäre das aber vermutlich ein Verstoß gegen den Datenschutz.

Einen "Gefällt mir nicht"-Button gibt es übrigens bisher nicht.


Datenaustausch mit anderen Web-Anwendungen

Was den Datenaustausch zwischen Facebook und den Partnerwebseiten angeht, sind die Aussagen von Facebook sehr vage. Es heißt zwar, die Webseiten hätten keinen Zugriff auf persönliche Daten von Facebook-Nutzern und könnten keine Daten sammeln - aber gleichzeitig heißt es auch, dass die Webseiten mit den öffentlich zugänglichen Daten der Facebook-Besucher personalisiert werden.

Wer als Facebook-Nutzer nicht will, dass andere über womöglich jeden Schritt im Netz informiert werden, muss aktiv die Einstellungen für "Anwendungen und Webseiten" ändern, denn standardmäßig sind diese Optionen zum Datenaustausch mit anderen "Plattform"-Anwendungen aktiviert.



Privatsphäre-Einstellung

Man kann in den Einstellungen des Facebook-Kontos mittlerweile ziemlich genau angeben welche Daten aus seinem Profil man für wen freigeben will. Mit der Vereinfachung dieser Privatsphäre-Einstellungen hatte Facebook im Mai 2010 auf die massive Kritik der Öffentlichkeit reagiert.

Allerdings sind die Standard-Werte direkt nach der Registrierung so eingestellt, dass nach wie vor sehr viele Daten allgemein zugänglich sind.

Facebook-Privatsphaere Einstellungen.jpg


Wenn der Benutzer diese Vorgaben nicht aktiv ändert, gelten diese von Facebook bewusst sehr offen gehaltenen Einstellungen weiter. Mitglieder die sich auf die Vorgaben von Facebook verlassen, und sich dem Gefühl hingeben sich in einer vertraulichen Umgebung zu bewegen, erliegen der Illusion einer nicht vorhandenen Intimität. Man glaubt sich nur mit sog. Freunden zu unterhalten und vergisst oder verdrängt die Realität, dass unter Umständen sogar völlig Außenstehende die Informationen, zumindest teilweise, ebenfalls sehen können.

Es gibt sogar einen speziellen Suchdienst (youropenbook.org), der gezielt Informationen aus Facebook ausliest ohne dass man überhaupt bei Facebook angemeldet sein muss.

Bei einer Freigabe für "Alle" oder auch für "Freunde von Freunden" hat man keinerlei Kontrolle darüber wer die Daten letztlich sehen darf. Man muss beachten, dass Daten wie "religiöse Ansichten" und das "Geburtsdatum" standardmäßig dafür freigeschaltet sind.

Einige Grundangaben (Name, Profilbild, Geschlecht), und die Daten die für "Alle" freigegeben wurden, sind öffentlich, d.h. auch für Dritte zugänglich.



Was macht man eigentlich in Facebook ?

Wenn man im Netzwerk etabliert ist gibt es immer etwas zu tun, Kontakte wollen geknüpft und gepflegt, die Meldungen der Freunde gelesen, Bilder angesehen und kommentiert, und evtl. die Online-Spiele wie FarmVille und Mafia-Wars bedient werden. Man kann Fotos und Videos veröffentlichen, Nachrichten austauschen und wie in einem Blog der Community mitteilen was man gerade tut. Man kann in Facebook Bekanntschaften schließen bzw. erneuern in dem man nach Namen oder bestimmten Kriterien (z.B. gemeinsame Schulen) oder Gruppen sucht. Die gefundenen Personen kann man dann als Freund einladen, was der Partner bestätigen muss. Zu einer Gruppe kann man als Mitglied beitreten, was dann im eigenen Profil sichtbar wird. Die Aktivitäten werden dem Benutzer aufgedrängt, er muss nicht selber kreativ werden, sondern wird durch das Netzwerk geführt. Das soziale Netz wird zu einer eigenen Welt für den Anwender. Nachrichten holt man sich nicht mehr aus Zeitungen oder Online-News sondern schaut in Facebook nach welche Neuigkeiten die Freunde präsentieren. Mit der bereits erwähnten Erweiterung des Like-Buttons wurde die Trennung Facebook und restliches Internet weitgehend aufgehoben. Facebook ist im Netz omnipräsent.

Prinzipiell kann man in Facebook auch Kontakte zu Kunden knüpfen und pflegen. Dazu bieten sich aber dafür vorgesehene Netze wie Xing eher an. Wenn man Facebook dennoch dafür benutzen möchte, sollte man auf jeden Fall strikt zwischen privaten und beruflichen Benutzern trennen, d.h. mit jeweils eigenen Accounts arbeiten.



Personen auf Fotos markieren

Facebook-Nutzer können auf ihren eigenen und anderen in Facebook freigegeben Fotos Personen markieren, unabhängig davon, ob diese Personen selber ein Profil auf Facebook haben. Wenn man beim Markieren auf eigenen Fotos den Namen einer Person eingibt, die nicht in der Freundesliste aufgeführt ist, kann man deren E-Mail-Adresse angeben. Anschließend erhält die Person eine E-Mail mit einem Link zu diesem Bild. Sie kann dann die Fotos sehen, auf denen sie markiert ist.

So kann man ins Facebook kommen ohne jemals selber dort aktiv geworden zu sein. Bedenklich ist dieses Verfahren insbesondere im Zusammenhang mit den immer perfekteren Programmen zur Gesichtserkennung, die Personen aus verschiedenen Bildern zusammenführen können.

Eine solche Markierung aus Facebook zu entfernen ist für einen nicht bei Facebook registrierten Benutzer ziemlich umständlich und funktioniert, wenn überhaupt, nur über den Support von Facebook. Noch schwieriger wird es ein Foto komplett entfernen zu lassen, denn Facebook entfernt allenfalls Bilder die eindeutig gegen die "Erklärung der Rechte und Pflichten" verstoßen.



Wie kommt man aus Facebook wieder raus ?

Wie bereits erwähnt gibt es keine Möglichkeit Daten die einmal im Netz veröffentlicht wurden mit Sicherheit zu entfernen. Man kann in Facebook zwar seinen User-Account vorübergehend deaktivieren oder auch komplett löschen lassen, aber wenn zuvor Daten bereits kopiert wurden, kann man das weder feststellen noch die Daten zurückziehen. Solche Daten, inbes. Fotos, können in Suchmaschinen und Archiven auf Servern, aber auch bei privaten Anwendern auf deren Rechner, unbegrenzt weiterexistieren.


Personen, die nicht in Facebook registriert sind aber Einladungsmails bekommen haben, können entweder bei Facebook hinterlegen, dass sie keine weiteren Einladungen erhalten möchten, dazu speichert Facebook aber dann die E-Mail-Adresse. Oder man kann die eigenen Daten über den Link http://www.facebook.com/help/contact.php?show_form=database_removal löschen lassen, was aber nicht vor erneuten Einladungen schützt.


Neuigkeiten

Places

Facebook hat im Oktober 2010 auch in Deutschland seinen Dienst "Places" ("Orte") freigegeben. Mit dieser Funktion können Anwender ihren befreundeten Kontakten per Handy mitteilen, wo sie sich gerade aufhalten. Der Aufenthaltsort wird dann auf einer Karte angezeigt. Außerdem ist es möglich, Freunde, die sich am selben Ort befinden, mit anzugeben. Datenschützer kritisieren diese Option, da der Aufenthaltsort von Personen somit auch gegen ihren Willen angegeben werden kann. Wer verhindern möchte, dass eine Facebook-Bekanntschaft den eigenen Aufenthaltsort preisgeben kann, sollte dies in seinen Privatsphäre-Einstellungen festlegen. Dazu setzt man in den Privatsphäre-Einstellungen den Menüpunkt "Freunde können angeben, dass ich mich an einem Ort befinde" auf "gesperrt".



Quellen

Facebook - Datenschutzrichtlinien (http://de-de.facebook.com/policy.php) Facebook - Nutzungsbedingungen (http://de-de.facebook.com/terms.php?ref=pf)

PC Welt - 2010/05 /06 /07

Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Netzwerk

Stiftung Warentest - 010/03 /04

c't - 2010/05/ 07 /14

Stern - 2009/37

Spiegel-Online

FAZ - 2010.02.09 "Facebook weiß alles über uns"

Gerald Bäck - Der Facebook Like-Button

Thomas Hutter - Facebook - Demographische Zahlen Schweiz – Deutschland – Österreich

BMELV - Internetnutzung von Unternehmen bei Personalentscheidungen

BSI - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

ENISA - European Network and information Security Agency

golem.de - IT-News für Profis

FAZ Online - http://www.faz.net

CMU - Carnegie Mellon University, Pittsburgh (http://www.hcii.cmu.edu)