Digitale Spaltung: Unterschied zwischen den Versionen

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Durch die Förderung des lebenslangen Lernens werden zugleich die in der Strategie von Lissabon verfolgten Ziele, Wachstum und Beschäftigung in Europa wettbewerbsfähig zu gestalten, unterstützt.
 
Durch die Förderung des lebenslangen Lernens werden zugleich die in der Strategie von Lissabon verfolgten Ziele, Wachstum und Beschäftigung in Europa wettbewerbsfähig zu gestalten, unterstützt.
  
Dass  die angestrebten Ziele der Lissabon-Strategie noch nicht erreicht sind, vermerkte der Europäische Wirtschaft- und Sozialausschuss im Zusammenhang mit dem Beschluss zu dem Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens. Noch gäbe es einen Rückstand in der Entsprechung zwischen Bildung/Ausbildung und Produktivität. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft in Europa  erfordere zudem umso  dringlicher ein Programm des lebenslangen Lernens.
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Dass  die angestrebten Ziele der Lissabon-Strategie noch nicht erreicht sind, vermerkte der Europäische Wirtschaft- und Sozialausschuss im Zusammenhang mit dem Beschluss zu dem Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens. Noch gäbe es einen Rückstand in der Entsprechung zwischen Bildung/Ausbildung und Produktivität. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft in Europa  erfordere zudem umso  dringlicher ein Programm des lebenslangen Lernens. <br/>
 
(Quelle: Amtsblatt der Europäischen Union C 221)
 
(Quelle: Amtsblatt der Europäischen Union C 221)
  
 
Die andauernde Beschäftigung mit dem Thema lebenslanges Lernen belegt die Verordnung (EG) Nr.452/2008 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. April 2008 über die Erstellung und die Entwicklung von Statistiken über Bildung und lebenslangen Lernen.
 
Die andauernde Beschäftigung mit dem Thema lebenslanges Lernen belegt die Verordnung (EG) Nr.452/2008 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. April 2008 über die Erstellung und die Entwicklung von Statistiken über Bildung und lebenslangen Lernen.
Im Rahmen der Europäischen Union werden von Eurostat statistische Erhebungen in den Bereichen<br/> "Allgemeine und beruflicher Bildung",
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Im Rahmen der Europäischen Union werden von Eurostat statistische Erhebungen in den Bereichen <br/> "Allgemeine und beruflicher Bildung",
"Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" und<br/> "Sonstige Statistiken über Bildung und lebenslanges Lernen" durchgeführt.
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"Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" und <br/> "Sonstige Statistiken über Bildung und lebenslanges Lernen" durchgeführt.
Das Ziel der Erhebung im Bereich „Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen“ ist es, vergleichbare Daten über die Beteiligung und Nichtbeteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen bereitzustellen. Erfasst werden soll mindestens die Bevölkerung im Alter von 24-64 Jahren.  
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Das Ziel der Erhebung im Bereich "Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" ist es, vergleichbare Daten über die Beteiligung und Nichtbeteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen bereitzustellen. Erfasst werden soll mindestens die Bevölkerung im Alter von 24-64 Jahren.  
 
Die Daten werden alle 5 Jahre erhoben. Das erste Jahr der Anwendung ist frühestens für 2010  vorgesehen.
 
Die Daten werden alle 5 Jahre erhoben. Das erste Jahr der Anwendung ist frühestens für 2010  vorgesehen.
  

Version vom 16. Juli 2009, 19:14 Uhr

Einführung

Die digitale Spaltung bekommt durch die rasante Weiterentwicklung des Internets eine immer bedeutungsvollere Wirksamkeit. Die Digitale Spaltung wird auch immer mehr als eine Soziale Spaltung wahrgenommen. Es ist eine lokale und globale Darstellung erforderlich, welche gleichzeitig das Alltagsleben und die gesellschaftliche Partizipation wiederspiegelt. Die Veränderungen des Allltagslebens und der Gesellschaft, welche durch das Internet - durch deren Nutzung oder Nichtnutzung - gegeben sind, können in schneller Abfolge durch den Einsatz eines Wiki dokumentiert werden. Dies wollen wir versuchen. Wobei das Inhaltsverzeichnis die Vorgabe für unser Vorgehen ist. Uns ist bewußt, dass dies eine Beschränkung bedeutet, zumal wir den Fokus auf die Sichtweise der Seniorinnen bzw. Senioren legen. Der Schwerpunkt unseres Wiki "Digitale Spaltung" liegt daher auf der Erforschung der Onliner-bzw.Nonlineraktivitäten der älteren Generation.
Die Betrachtung der digitalen Spaltung in unserem Staat erhält eine zusätzliche Dimension, wenn Deutschland als Mitglied der Europäischen Union (EU) wahrgenommen wird. Die EU ergriff in den letzten zehn Jahren zahlreiche Maßnahmen, startete Initiativen und Aktionspläne, vergab Fördermittel als finanziellen Anreiz für eine Bekämpfung der negativen Auswirkungen einer digitalen Kluft.
Wege der Europäischen Gemeinschaften (EU) zur Überwindung einer digitalen Spaltung

Was bedeutet der Begriff Digitale Spaltung?

digital 1

Elektronische Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Informationen jeglicher Art, wobei alle Werte binär codiert werden. Alle Daten werden letzlich in Zahlenfolgen aus den Ziffern 0 und 1 (2 Zustände daher binär) umgesetzt, die von Computern lesbar sind.

Quelle: http://www.www-kurs.de/gloss_d.htm Die Auswahl erfolgte aus einer Vielzahl von Glossaren.

digital -2

1)Auf Ziffern (als kleinste Einheit eines numerischen Systems) basierend. Im eigentlichen Sinne allgemein als Grundlage der elektronischen Datenverarbeitung verstanden.

2) In einzelne Informationseinheiten oder Punkte aufgelöst. Für die Ver-und Bearbeitung im Computer aufbereitet.

Quelle: http://www.ovs-druck.de/infos/glossar/glossar.html

Digitale Spaltung

Digitale Kluft

Digitaler Graben

digital devide

Veränderung der Gesellschaft durch die Digitale Spaltung

Onliner-Nonliner in der Digitalen Spaltung

Senioren-Onliner und die Digitale Spaltung
Senioren-Nonliner und die Digitale Spaltung

Ich und die Digitale Spaltung

Herzliche Einladung! An dieser Stelle sollte jeder der Gruppe sein persönliches Fazit aus dem derzeitigem Stand der Digitalen Spaltung der Gesellschaft ziehen und wenn möglich, mutig einen Blick in die Zukunft der digitalen Welt wagen, um vielleicht die Spaltung ein Stückchen überwinden zu helfen.

Dokumentation aller Aktivitäten, welche nur noch Online erfolgen können.

Hier soll jeder Teilnehmer der Enigmagruppe dokumentieren, wer und was ab wann nur noch Online getätigt werden kann.

  1. RyanairDer Billigflieger führt ab 01.01.2010 den "Check-in" nur noch Online ein. Check-ins an den Flughäfen werden komplett abgeschafft. Quelle: Spiegel Online 21.02.2009 und FNP vom 23.02.2009
  2. AbwrackprämieAb 30.03.2009 kann die Abwrackprämie nur noch über das Internet reserviert werden.Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 26.03.2009 und www.ump.bafa.de.



Wege der Europäischen Gemeinschaften (EU) zur Überwindung der digitalen Spaltung

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Die Europäische Union (EU) bemühte sich schon früh, den Anschluss an die durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sich verändernden Wirtschafts- und Gesellschaftsformen zu finden.
Bereits auf einer Tagung des Europäischen Rates in Lissabon im Jahr 2000 wurde der Zugang zu den Informations-und Kommunikationstechnologien (IKT) und die Förderung der digitalen Fertigkeiten für alle Bürger der EU gefordert, um an den sich verändernden Wirtschafts- und Gesellschaftsformen teilnehmen zu können.
Zunächst waren die zur Erreichung dieses Zieles ergriffenen Maßnahmen der EU mehr für die im Berufsleben stehende und dort hinein wachsende Generation gedacht; die digitalen Anforderungen an den Arbeitsplatz sollten sich in der Qualifikation der Berufstätigen widerspiegeln.
Nachdem ein Großteil der jüngeren und berufstätigen Bevölkerung der EU-Mitgliedstaaten mit Internetanschlüssen ausgestattet war, richtete sich der Blick der EU verstärkt auf die Bevölkerungskreise, die bislang nicht oder nur im geringen Maße mit den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Berührung gekommen waren.
Auf der EU-Ministerkonferenz in Riga im Jahr 2006 wurden Maßnahmen der Vermittlung digitaler Fertigkeiten für bestimmte Zielgruppen mit Priorität gefordert. Zu den genannten Bevölkerungsschichten zählten Menschen mit Behinderungen, Menschen mit geringem Einkommen, niedrigem Bildungsniveau und ältere Menschen. Der Wunsch der EU, alle Menschen seiner Mitgliedstaaten an der Informationsgesellschaft teilhaben zu lassen, gab damit auch älteren Menschen die Möglichkeit, über den Erwerb digitaler Fähigkeiten und durch einen Zugang zum Internet gleichberechtigt mit der jüngeren Generation am sozialen Leben teilzunehmen.

EU-Ministerkonferenzen zur digitalen Integration


Die Bedeutung digitaler Kenntnisse und Fähigkeiten im Leben älterer Menschen.

Der Einfluss, den die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) auf Wirtschaft und Gesellschaft heute ausüben, wirkt sich auch auf den Alltag im Leben jedes Einzelnen aus. Jeder Nutzer der IKT kann im Worldwideweb mit anderen kommunizieren, Informationen einholen und sich aktiv und gleichberechtigt zu Fragen unserer Gesellschaft äußern. (Mit den von der Europäischen Union verwendeten Begriff IKT wird die Verbreitung des elektronischen Informationsaustausches, die Umstellung auf die digitalen Technologien und das ständige Wachstum des Internet bezeichnet.)

Auch der zu den älteren Menschen gehörende Personenkreis hat in den letzten Jahren Fortschritte in der Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien gemacht, obwohl Erfahrungen mit PC und Datenverarbeitung für viele erst im Berufsleben einsetzten.Von der Lockerheit, mit der heute Zehnjährige bereits E-Mails schreiben und einen Chatraum für sich nutzen, ist die ältere Generation oft weit entfernt.

Die Bedeutung einer digitalen Integration älterer Menschen wird im Zusammenhang mit der wachsenden Alterung der europäischen Bevölkerung sichtbar. Die Tatsache, dass der Anteil junger Menschen durch den Rückgang der Geburtenrate und der steigenden Lebenserwartung sich zunehmend verringern wird, lässt einen Arbeitsplatz für ältere Menschen wieder an Bedeutung gewinnen. Die Europäische Union sieht in der Verlängerung der Lebensarbeitszeit eine der möglichen Antworten auf den demographischen Wandel in der Gesellschaft.

In einer Pressemitteilung der Europäischen Union vom 8. Juni dieses Jahres wird über ein Treffen des Rates der EU in Luxemburg zu dem Thema "Gleiche Chancen von Männern und Frauen für ein aktives und würdevolles Altern" berichtet. Bei der Tagung wurde auf die widersprüchliche Ausgangslage in Politik und Gesellschaft zur Erlangung gleicher Voraussetzungen für ein aktives und würdevolles Altern hingewiesen. So wird das Streben der Union nach einer längeren Arbeitszeit im Leben durch die Tatsache beeinträchtigt, dass der Fortbestand der Berufstätigkeit am Arbeitsmarkt heute nicht immer gegeben ist. Häufig sind auch Vorurteile, die sich allein auf das Alter beziehen, gegenüber älteren Arbeitsuchenden anzutreffen.

Beständig wachsende Anforderung an die Qualifikation, Flexibilität und Mobilität im Beruf, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und jetzt auch in der gegenwärtigen ökonomischen Krise, erschweren eine vorurteilsfreie Einschätzung von älteren Mitarbeitern und Kollegen. Noch immer sind Fortbildungsmaßnahmen für Ältere nicht allgemein die Regel.

Vorurteile gegenüber einer Berufstätigkeit im Alter führen besonders auch bei älteren Frauen zu einer Reduzierung ihrer Arbeitsmöglichkeiten, wodurch ältere arbeitslose Frauen häufiger dem Risiko einer Altersarmut ausgesetzt sind. Der kürzere Verlauf der Berufszeit vieler Frauen durch Familiengründung, aber auch durch die Übernahme der Pflege älterer Familienangehöriger, führt an sich schon zu geringeren Rentenansprüchen der Frauen als bei den Männern. Hinzu kommt die nach wie vor häufig bestehende Benachteiligung bei dem Entgelt von Frauen gegenüber Männern für gleiche Leistungen.

Die Bekämpfung von Diskriminierung jeder Art, wozu die Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter und gesundheitlichen Einschränkungen gehört, wird von der Europäischen Union in zahlreichen Abkommen, Richtlinien und Mitteilungen zu Konferenzen bekundet.
Die Mitgliedstaaten werden deshalb aufgefordert,

  • Die Chancengleichheit von Männern und Frauen im Berufsleben zu fördern,
  • Den Zugang zur Arbeit für alle Altersgruppen zu ermöglichen,
  • Arbeitsbedingungen zu fördern, die Anreize zu einem aktiven Altern bieten, wodurch zugleich ein frühes Ausscheiden aus dem Berufsleben verhindert werden soll,
  • Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bezahlung von Tätigkeiten zu bekämpfen,
  • Und Für eine bessere Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben, besonders für Frauen, einzutreten.

http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/en/lsa/108375.pdf


Die Aufforderung der EU zum Mitmachen und Teilnehmen.

zu Punkt 7.2 und Untergliederung erfolgt Textbearbeitung aufgrund neuer Quellen.

Einleitung
Digitale Integration heißt Teilnahme an der Informationsgesellschaft.

Digitale Integration (e-Inclusion)

Die englische Bezeichnung "e-Inclusion" entspricht in den Unterlagen der Europäischen Gemeinschaft (EU) der deutschen Form der Wiedergabe von "Digitale Integration" oder "e-Integration", wobei das "e" für elektronisch steht. Als Terminus wird auch "einschließende Gesellschaft" verwendet. Die Schreibweise variiert im Englischen wie im Deutschen zwischen "e-Inclusion", "eInclusion" und "e-Integration" und "eIntegration". Die jüngere Berichterstattung bevorzugt "e-Inclusion" bzw. "digitale Integration".

Digitale Integration heißt

  • Teilnahme am sozialen und wirtschaftlichen Leben mittels digitaler Fähigkeiten und der Möglichkeit des Zugangs zu den Informations- und Kommunikationstechnologien;
  • Verminderung der digitalen Kluft zwischen reichen und ärmeren EU-Regionen;
  • Verminderung der digitalen Kluft zwischen den an die neuen Technologien angeschlossenen und den benachteiligten, nicht angeschlossenen Bevölkerungsschichten;
  • Verminderung der digitalen Kluft zwischen den kulturell bevorzugten städtischen und den benachteiligten ländlichen Gebieten;
  • auch, wesentliche Verbesserungen in den letzten Jahren in Hinblick auf den Zugang zum Internet;
  • dennoch weiterhin bestehende Unterschiede der digitalen Kompetenzen, wodurch die Gefahr sozialer Ungleichheit und Marginalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen bestehen bleibt.

Die Informationsgesellschaft (information society).

Der Begriff Informationsgesellschaft (information society) wird häufig verwendet als Synonym für

  • die Informations- und Kommunikationstechnologien;
  • eine zunehmend wissensorientierte Wirtschaft und Gesellschaft, die ihr neues Wissen an die verschiedenen Fachgebiete vermittelt und praktische Hilfestellung für Bereiche des täglichen Lebens gibt (z.B. neue Wege zu Dienstleistungen von Behörden und Gesundheit);
  • einen neuen Zugang zu Beruf und Arbeitswelt (Arbeitsplatz zuhause, virtuelles Unterrichten eines Lernstoffes);

- Wege, welche gesundheitliche, soziale und regionale Benachteiligungen überwinden helfen (barrierefreier Zugang zum Internet und zu einzelnen Webseiten);

  • eine Möglichkeit besonders älterer Menschen, durch Aufnahme und Pflege sozialer Kontakte Isolation zu überwinden (E-Mail);
  • eine Chance von älteren Menschen, durch assistierende Technologien ein Umgebung unterstütztes Leben in der eigenen Wohnung zu führen;

Amtsblatt

Die Lissabonner Strategie oder Lissabon-Agenda.

Mit der Lissabonner Strategie werden die Ziele der Europäischen Union gefördert, die im Jahr 2000 auf der Konferenz des Europäischen Rates in Lissabon festgelegt wurden. Die europäische Wirtschaft soll sich mit Unterstützung der Lissabonner Strategie global wettbewerbsfähig entwickeln und zugleich führend in dieser Rolle auftreten.
EU-Ministerkonferenzen zur digitalen Integration

Im Jahr 2005 wurden auf der Frühjahrstagung vom 22./23. März des Europäischen Rates die Ziele der Lissabon-Strategie einer kritischen Halbzeitbilanz unterzogen.
Die bisher erzielten Fortschritte bei der Umsetzung der Reformen in den einzelnen Mitgliedstaaten wurden als nicht ausreichend angesehen.
Bereits im November 2004 hatte eine Sachverständigengruppe unter dem Vorsitz des Niederländers Wim Kok die Lissabon-Strategie als Bündel sich gegenseitig beeinflussender Reformen bezeichnet. Die Maßnahmen, die von einem Mitgliedstaat getroffen wurden, gewinnen an Stärke, sobald sie in Absprache mit den Maßnahmen anderer Mitgliedstaaten stehen.
Um mit den Wirtschaftsentwicklungen von Nordamerika und Asien Schritt halten zu können, ist es umso dringender, die in vielen Bereichen anfälligen Reformen mit Nachdruck in den Mitgliedstaaten voranzutreiben. Europa hat zudem der Herausforderung der Überalterung der Bevölkerung und des geringen Bevölkerungswachstums zu begegnen.
Kok-Bericht

Mit der erneuerten Lissabon-Strategie, fortan auch Lissabon-Agenda genannt, wird eine Konzentration auf die Programme und Aktionspläne gelegt, die die stärksten Auswirkungen versprechen.
Für ökonomisches Wachstum, mehr und bessere Arbeitsplätze als angestrebtes Ziel wurden drei Schwerpunkte festgelegt:

  • der ökonomische Bereich, in welchem der Boden für einen Übergang zu einer auf Wissen basierenden Wirtschaft bereitet wird durch eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie- und Dienstleistungsbereiche und der Förderung von Forschung und Entwicklung.
  • die Intensivierung und Ausbau schonender Umwelttechnologien, um das wirtschaftliche Wachstum weitgehend unabhängig von der Nutzung natürlicher Ressourcen zu erreichen.
  • der soziale Bereich, der eine verstärkte Investition in Bildung und Ausbildung erfordert, um allen Menschen durch Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten den Zugang zu der Informationsgesellschaft zu erleichtern. Ein Angebot von qualifizierten Arbeitsplätzen fördert den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft, bekämpft soziale Ausgrenzung.

Die von der Europäischen Union ergriffenen Maßnahmen in den verschiedenen Bereichen wurden im Juli 20005 vom Europäischen Rat als „integriertes Leitlinienpaket“ verabschiedet. Eine der aufgeführten Leitlinien gilt dem "Lebenszyklus-Ansatz". Der Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten als Prozess des lebenslangen Lernens gesehen, soll auch den Zugang zum Arbeitsmarkt im Arbeitsleben einer Person verlängern.
Lissabon-Strategie

i2010-Initiative.

Die i2010-Initiative wurde im Rahmen der erneuerten Lissabon-Agenda im Juni 2005 von der Europäischen Kommission gestartet.
i2010 - eine europäische Informationsgesellschaft für Wachstum und Beschäftigung
Mit Hilfe der i2010-Initiative soll bis zum Jahr 2010 der Beitrag, den die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Wirtschaft und Gesellschaft leistet, durch Aktionen und Projekte unterstützt und gefördert werden.

Angestrebt wird/werden

  • Die Schaffung eines einheitlichen europäischen Informationsraumes, der einen offenen und wettbewerbsfähigen Markt im Bereich der Informationsgesellschaft und Medien bietet;
  • Die Förderung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der IKT;
  • Die Unterstützung einer integrativen Gesellschaft, verbesserte öffentliche Dienstleistungen und die Steigerung der allgemeinen Lebensqualität durch die Verwendung von IKT.

Um mit den Entwicklungen der sich schnell ändernden Informations-und Kommunikationstechnologien Schritt halten zu können, wurde die i2010-Initiative im April 2008 erneut überprüft. Vorgesehen ist - Die Fortführung der Bemühungen um einen gemeinsamen europäischen Markt für IKT; - Die Intensivierung von Investitionen in Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der IKT; - Die vermehrte Unterstützung verschiedener Projekte, wie, z.B., die Entwicklung und Verbreitung von unterstützenden Technologien im Gesundheitswesen, um die Gesundheits- und Pflegedienste mehr den Bedürfnissen unserer alternden Gesellschaft anzupassen.

i2010-Strategie

Aktionen der Europäischen Union für Ältere.

Einleitung
Umgebungsunterstützes Leben/Ambient Assisted Living Joint Programme (AAL JP).

Um diesen Entwicklungen in den einzelnen EU-Ländern Nachdruck zu verleihen, wurde vonseiten der Länder im September 2007 in Belgien die Initiative „Ambient Assisted Living Joint Programme (AAL JP), im Deutschen „Umgebungsunterstütztes Leben“ genannt, gegründet. Vorgesehen für den Zeitraum 2008-2013 hat die Initiative das Ziel, die Lebensqualität älterer Menschen durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verbessern zu helfen.
Die AAL-Programme der einzelnen Länder werden durch EU-Fördermittel unterstützt. AAL


"Smart Homes"/"Intelligente Häuser" und andere technologische Neuerungen.

"Intelligente Häuser" bieten durch den Einbau neuer Technologien Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten, durch die für ältere, allein lebende Bewohner ein verstärktes Gefühl von Sicherheit für sich und ihre häusliche Umgebung erzeugt werden kann.
Das "Berliner Institut für Sozialforschung (BIS)" hat, gefördert von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für Forschung und Bildung, Untersuchungen zu gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Effekten zukünftiger Nutzung von AAL-Technologien durchgeführt. In der Studie "Akzeptanz von AAL-Technologien zur Unterstützung der Gesundheit und Sicherheit" wurden ältere Menschen, z.T. von gesundheitlichen Einschränkungen betroffen, gefragt, ob sie moderne Technik akzeptieren und für sich selber wünschen, wenn diese Technik ihnen ermöglicht, länger ein selbständiges Leben in der eigenen Wohnung zu führen.
Vorgeführt wurden neue Techniken aus den Bereichen

  • automatische Sicherungssysteme für die Wohnung,
  • Telemonitoring für Herz- und Kreislaufprobleme,
  • Automatische Medikamentenbox,
  • Intelligenter Schuh.

Zu den neuen Technologien, die "Intelligente Häuser" zu bieten haben, gehören Alarmauslösungen bei Brand, bei Sturz, bei Einbruch, bei unüblichen Verhalten, sowohl Überwachung von Türen und Fenstern, Anwesenheitssimulation bei Abwesenheit.
Die Vorteile der intelligenten Technik im eigenen Heim wurden gesehen als Angebot/Vermittlung von

  • mehr Sicherheit und Schutz und Unabhängigkeit in der Wohnung,
  • Ruhe und Sicherheit vor allem, wenn man allein lebt,
  • Steigerung der Lebensqualität, da man sich keine Gedanken machen muss,
  • Technik als Hilfe zur Bewältigung des Alltags.

Die Akzeptanz der AAL-Technologien bei den TeilnehmerInnen der durchgeführten Untersuchung wird als unterschiedlich hoch angegeben.

Nähere Angaben zu der Untersuchung sind in einem Vortrag des Berliner Instituts für Sozialforschung mit dem Titel "AAL-Technologien zur Verbesserung der Unabhängigkeit und Mobilität im Alltag aus Sicht der Nutzer" zu finden. IAS
Der Vortrag wurde auf einer Veranstaltung des TSB Berlin über "Intelligente Assistenz-Systeme" gehalten und findet sich bei Aufruf des Links unter dem Punkt Schulze-BIS—TSB Kooperationsforum-IAS 081021.pdf als Datei zum Download.

Preis für "Gutes Altern".

Hilfe zur Selbständigkeit mit umgebungsunterstützenden Technologien.

Am Ende der EU-Ministerkonferenz in Wien im Dezember 2008 (EU-Ministerkonferenzen zur digitalen Integration), und als Abschluss der die Konferenz begleitenden Kampagne "Be Part of it!", wurden erstmals Preise für Projekte vergeben, welche durch gute Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die digitale und soziale Integration gefördert haben. Die Preise wurden in folgenden Kategorien der vorgestellten Projekte vergeben:

  • Gutes Altern,
  • Geografische Integration,
  • Digitale Kenntnisse und Fähigkeiten,
  • Kulturelle Verschiedenheit,
  • Im Abseits stehende junge Menschen,
  • Barrierefreier Zugang zum Internet,
  • Digitale Integration im Öffentlichen Dienst.

Der Preis in der Kategorie "Gutes Altern" erhielt das englische Projekt des "London Borough of Newham".

Die Gemeinde Newham, ein Distrikt von rund 200 000 Einwohnern im Großraum London, nimmt an einem auf 2 Jahre angelegten Forschungsprojekt des Gesundheitsministeriums teil, welches untersucht, inwieweit die Technologie Menschen helfen kann, ihre gesundheitlichen und allgemeinen Lebensbedingungen so zu gestalten, dass sie ihre Selbständigkeit behalten und zuhause leben können. Das Projekt ist insbesondere für ältere Menschen, die eigenständig in ihrer Wohnung leben, und für Menschen mit langfristigen Gesundheitsproblemen, wie z.B. Diabetes oder Herzinsuffizienz, gedacht.

Zweitausend Menschen konnten ihre Wohnung so einrichten lassen, dass eine elektronische Überwachung ihrer Gesundheit (Telehealth) und ihres Bedarfs an Hilfe (Telecare) ermöglicht wurde. Verbunden mit dem elektronischen Überwachungssystem sind Sozialstationen in Newham als Ansprechpartner für Notrufe bei Unfällen und Gefahren (Stürze, Feuerausbruch in der Wohnung u.a.). Eine Kombination von Alarmanlagen, Sensoren und weiterer technischer Ausstattung sorgt in einem Notfall für die Auslösung des Alarms, z.B. kann ein Sensor, an dem Bett des Besitzers angebracht, mitteilen, ob dieser in der Nacht das Bett verlässt. Fällt die Person dabei hin, wird ein Alarm ausgelöst, der in der Überwachungsstation entsprechende Hilfsmaßnahmen in Gang setzen kann.

Die elektronische Gesundheitsüberwachung (Telehealth) hilft Menschen mit den dauerhaften Einschränkungen ihrer Gesundheit umzugehen. Wichtige Merkmale des gesundheitlichen Befindens, wie Gewicht oder Blutdruck, werden automatisch mit einem Apparat gemessen, der diese Messungen in ein dafür erstelltes TV-Programm einstellt. So können Patienten den Verlauf der Aufzeichnungen ihrer Werte auf dem Fernsehschirm per Fernbedienung anschauen. Auf dieselbe Weise können auch die Mitarbeiter von Gesundheitsdiensten in Newham Vorsorge treffen, sollten die gemessenen Werte eines Patienten sich nicht mehr im Normbereich befinden, den gesundheitlichen Zustand wieder zu verbessern. Die Skala der Maßnahmen reicht von unterstützenden Fragebögen und Videos zur besseren Handhabung der gesundheitlichen Belange bis zu Ratschlägen zur Einnahme von Medikamenten, zu Diäthinweisen und Vorschlägen für die allgemeine Lebensführung des Patienten. Die elektronische Gesundheitsüberwachung stellt keinen Notdienst dar, im Gegenteil, indem der Patient Gelegenheit erhält mit seinen gesundheitlichen Problemen umzugehen, sollen die Notfälle vermieden werden.Telecare

Deutschland als EU-Mitgliedstaat.

Barrierefreiheit im Internet für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

Bei der Nutzung des Internet können ältere Menschen auch zu der Gruppe von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen gezählt werden, da mit zunehmendem Alter die Hör- und Sehfähigkeit, neben weiteren Einschränkungen, häufig abnehmen.
Die von der Europäischen Union mit Förderprogrammen unterstützte Umsetzung der Barrierefreiheit von Webseiten wird in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten mit unterschiedlicher Intensität gehandhabt. Für eine barrierefreie Informationsgesellschaft

In Deutschland wurde bereits im Jahr 2002 eine barrierefreie Informationstechnik-Verordnung – BITV geschaffen, die im engen Zusammenhang mit dem Behindertengleichstellungsgesetz aus demselben Jahr steht. Siehe Artikel Barrierefreies Internet
Der Geltungsbereich der BITV beschränkt sich allein auf die Gestaltung der Internetseiten von Behörden der Bundesverwaltung. Erzeuger barrierefreier Internetseiten aus Privatwirtschaft, Region und Kommunen berufen sich unmittelbar auf die internationalen "Web Accessibility Guidelines". Als Beispiel hierzu:
BIENE
BIENE als Akronym für „Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten“ ist der Preis für deutschsprachige barrierefreie Auftritte im Internet. Seit dem Jahr 2003 wird dieser Preis alljährlich von der "Aktion Mensch" und der "Stiftung Digitale Chancen" für die besten eingereichten Angebote von Betreibern und Gestaltern barrierefreier Webseiten verliehen. Beteiligt an dem Wettbewerb sind, neben Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol.
Die Auswahlkriterien für die BIENE für das Jahr 2009 werden sich erstmals auf die neuen, seit Dezember 2008 veröffentlichten Web Accessibility Guidelines, Version 2.0 (WCAG 2.0) stützen. „Die BIENE wird die erste Möglichkeit sein, die Wirkung der neuen Richtlinien in Deutschland in der Praxis zu bewerten“. Preise für Biene

Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal.

An der hohen Zahl der Wettbewerbsteilnehmer für die BIENE läßt sich die positive Haltung vieler Internetseiteninhaber und –betreiber gegenüber der Barrierefreiheit im Netz ablesen. Qualitätsmerkmale wie gute Übersichtlichkeit und Verständlichkeit, gekoppelt mit Möglichkeiten einfacher Bedienung der gewünschten Seiten, erleichtern den NutzerInnen den Zugang zum Internet und das Interesse an dem Angebot.


Beispiel eines barrierefreien Internetportals: kranenburg

Die Gemeinde Kranenburg am Niederrhein wurde im Jahr 2008 mit der BIENE in Silber für ihr Internetportal ausgezeichnet. Auf der Startseite hat der Nutzer die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob er die Kommune Kranenburg unter dem Aspekt Bürger, Tourismus oder Wirtschaft näher betrachten will. Jeweils ein passendes Bild zu der Textangabe erleichtert die Wahrnehmung der gewünschten Abschnitte.

Interessiert der Bereich "Bürger", findet sich unter "Kranenburg intern" eine weitere Auswahl, die von "Rathaus" über "Bürgerservice" bis zu "Kranenburg heute und morgen" informiert. Das Schlagwort "Bürgerservice", z.B., bietet unter "Dienstleistung" ein Glossar an Stichworten von A-Z der Dienstleistungen der Gemeinde.

Neben guten Suchmöglichkeiten für die Internetseiten der Gemeinde Kranenburg findet sich ein ausführliches Angebot an Hilfemaßnahmen unter dem Menupunkt "Hilfe". Schlagwörter liefern Hinweise für die barrierefreie Nutzung der Internetseiten. Zum Beispiel unter "Sonstige Ausgabegeräte/Hilfsmittel" wird mit einem Link auf das "Hilfsmittel-Verzeichnis" des "barrierekompass" verwiesen. barrierekompass/Hilfsmittel

Zurück auf der Startseite der Gemeinde Kranenburg gefällt, zusätzlich zu den Angeboten der Gemeinde, die klare Farb-und Schriftgestaltung, welche die Nutzung der bereitgestellten Seiten erleichtert.


Web for All.
"Web for All" nennt sich ein Projekt des Vereins zur beruflichen Integration und Qualifikation e.V. in Heidelberg. Das Projekt, vor fast 10 Jahren entstanden, hat sich zum Ziel gesetzt, Internetseiten ohne Barrieren für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen anzubieten. Mitarbeiter des "Verein für berufliche Integration und Qualifikation e.V.", die zum Teil selber auf die Verwendung von Hilfsmitteln für die Nutzung des Internets angewiesen sind, testen die aus dem Projekt "Web for All" entstandenen Arbeiten auf ihre barrierefreie Verwendbarkeit. Web for ALL


Heidelberger Stadtführer für Menschen mit Behinderung.
Eine der Arbeiten von "Web for All" ist der "Heidelberger Stadtführer für Menschen mit Behinderung". Der Stadtführer wurde im Jahr 2005 auf die Barrierefreiheit seiner Webseiten überarbeitet und ist inzwischen nur noch als Online-Produkt zu haben.
Die barrierefrei gestalteten Webseiten bieten zwei Navigationspfade, am linken Bildrand und über dem Bildinhalt, zur inhaltlichen Suche wie auch als Orientierunghilfe für den jeweiligen Standort. Die Schriftgröße ist veränderbar, ihre Einstellung unterscheidet sich je nach Art des verwendeten Browsers.
Der "Heidelberger Stadtführer für Menschen mit Behinderung" gibt Wegbeschreibungen und Hinweise für die Nutzung von interessierenden Örtlichkeiten im Raum Heidelberg. RollstuhlfahrerInnen, sehgeschädigte und hörbehinderte Menschen sollen sich mit seiner Hilfe in der Stadt, ihren öffentlichen Einrichtungen und weiteren Orten von allgemeinem Interesse, wie Kinos, Theater, Gaststätten und Cafés, selbständig orientieren und barrierefrei bewegen können.
Stadtführer für Menschen mit Behinderung


Lebenslanges Lernen – ein Aktionsprogramm der EU.

Begriffsbestimmungen.

Das Aktionsprogramm bietet eine Reihe von Begriffsbestimmungen zu dem Thema lebenslanges Lernen an. Hier davon eine Auswahl:

"Erwachsende Lernende" Lernende, die an der Erwachsenenbildung teilnehmen.

"Erwachsenenbildung" alle Formen des nicht berufsbezogenen Lernens im Erwachsenenalter, ob formal, nichtformal oder informell.

"lebenslanges Lernen" alle Formen der allgemeinen, der beruflichen und der nicht formalen Bildung sowie des informellen Lernens während des gesamten Lebens, aus denen sich eine Verbesserung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenz im Hinblick auf persönliche, staatsbürgerliche, soziale und/oder beschäftigungsbezogene Ziele ergibt, einschließlich der Bereitstellung von Beratungsdiensten.

"Mobilität" einen Aufenthalt während eines bestimmten Zeitraums in einem anderen Mitgliedstaat, um dort zu studieren, praktische Erfahrungen zu sammeln oder einer anderen Lern- und Lehrtätigkeit bzw. einer damit verbundenen Verwaltungstätigkeit nachzugehen, gegebenenfalls ergänzt durch Vorbereitungs- oder Auffrischungskurse in der Sprache des Aufnahmelandes oder der Arbeitssprache.

"Netz" einen formellen und informellen Zusammenschluss von Akteuren aus bestimmten Bereichen, Fachgebieten oder Sektoren des lebenslangen Lernens.

"Projekt" eine von einem formellen oder informellen Zusammenschluss von Organisationen oder Einrichtungen im Rahmen einer Kooperation gemeinsam durchgeführte Tätigkeit mit einem festgelegtem Ziel.

Programm für lebenslanges Lernen.

Am 15. November 2006 wurde als Beschluss des Europäischen Parlamentes und des Rates ein Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens verkündet.

Das Ziel des Programms für lebenslanges Lernen besteht darin

"durch lebenslanges Lernen dazu beizutragen, dass sich die Gemeinschaft zu einer fortschrittlichen wissensbasierten Gesellschaft mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung, mehr und besseren Arbeitsplätzen und größerem sozialen Zusammenhalt entwickelt, in der zugleich ein guter Schutz der Umwelt für künftige Generationen gewährleistet ist. Insbesondere soll das Programm den Austausch, die Zusammenarbeit und die Mobilität zwischen den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung in der Gemeinschaft fördern, so dass sich diese zu einer weltweiten Qualitätsreferenz entwickeln." (Quelle: Amtsblatt der Europäischen Union L327/48, 24.11.2006)

Durch die Förderung des lebenslangen Lernens werden zugleich die in der Strategie von Lissabon verfolgten Ziele, Wachstum und Beschäftigung in Europa wettbewerbsfähig zu gestalten, unterstützt.

Dass die angestrebten Ziele der Lissabon-Strategie noch nicht erreicht sind, vermerkte der Europäische Wirtschaft- und Sozialausschuss im Zusammenhang mit dem Beschluss zu dem Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens. Noch gäbe es einen Rückstand in der Entsprechung zwischen Bildung/Ausbildung und Produktivität. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft in Europa erfordere zudem umso dringlicher ein Programm des lebenslangen Lernens.
(Quelle: Amtsblatt der Europäischen Union C 221)

Die andauernde Beschäftigung mit dem Thema lebenslanges Lernen belegt die Verordnung (EG) Nr.452/2008 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. April 2008 über die Erstellung und die Entwicklung von Statistiken über Bildung und lebenslangen Lernen. Im Rahmen der Europäischen Union werden von Eurostat statistische Erhebungen in den Bereichen
"Allgemeine und beruflicher Bildung", "Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" und
"Sonstige Statistiken über Bildung und lebenslanges Lernen" durchgeführt. Das Ziel der Erhebung im Bereich "Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" ist es, vergleichbare Daten über die Beteiligung und Nichtbeteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen bereitzustellen. Erfasst werden soll mindestens die Bevölkerung im Alter von 24-64 Jahren. Die Daten werden alle 5 Jahre erhoben. Das erste Jahr der Anwendung ist frühestens für 2010 vorgesehen.

Besondere Ziele des Aktionsprogramms (in Auswahl).

Neben dem allgemeinen Ziel des Aktionsprogramms durch lebenslanges Lernen die Gemeinschaft der Europäischen Union in eine wissensorientierte Gesellschaft mit nachhaltigem Wachstum und verstärktem sozialen Zusammenhalt zu wandeln, wird eine Reihe von besonderen Zielen angesprochen, welche sich beziehen auf - Die Unterstützung der Verwirklichung eines europäischen Raumes des lebenslangen Lernens, - Einen Beitrag zur Steigerung der Beteiligung von Menschen aller Altersgruppen am lebenslangen Lernen, einschließlich Menschen mit besonderen Bedürfnissen und benachteiligte Gruppen, ungeachtet ihres sozioökonomischen Hintergrunds; - Förderung von innovativen, IKT-gestützten Inhalten, Diensten, pädagogischen Ansätzen und Verfahren für das lebenslange Lernen. - Förderung des Sprachenlernens und der sprachlichen Vielfalt. - Unterstützung der Förderung der Kreativität, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigungsfähigkeit und Entwicklung von Unternehmergeist. - http://www.bmukk.gv.at/medienpool/15518/eu_amtsblatt_lll_de.pdf



Europäisches Jahr der Kreativität und Innovation 2009.

Alljährlich wird von der Europäischen Union das Europäische Jahr zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten ausgerufen. Ziel ist, die Öffentlichkeit auf ein bestimmtes Thema aufmerksam zu machen.

Das Europäische Jahr 2009 ist der Kreativität und Innovation gewidmet. Wichtige Grundlagen, nannte Bundesbildungsministerin Annett Schavan, Kreativität und Innovation, um die Chancen unserer globalisierten Welt nutzen zu können. Kreativität biete die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung innovativer Ideen, wobei die Facetten der Kreativität von Kunst über Wissenschaft bis zur unternehmerischen Kreativität reichen würden. Eine Schlüsselrolle nähme dabei die Bildung ein. „Durch Bildung kann jeder Einzelne in jedem Lebensabschnitt seine Kreativität erheblich steigern“, sagte Frau Schavan. http://www.bmbf.de/press/2444.php Pressemitteilung Bundesministerium für Bildung und Forschung, 005/2009, vom 8. Januar 2009


Die EU-Kommission sieht gleichfalls Kreativität als „Triebkraft für Innovation und Schlüsselfaktor für die Entwicklung persönlicher, beruflicher, unternehmerischer und sozialer Kompetenzen durch lebenslanges Lernen“ an. http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?type=IM-PRESS&reference=20090106STO45487&secondRef=0&language=DE Kreativität gegen Krise:..

„imagine.create.innovate.“ war der englischsprachige Slogan für die Teilnahme am Europäischen Jahr 2009. Ján Figel, Mitglied der EU-Kommission, erzählte in einem Interview, dass Hunderte von Anfragen, sogar aus außereuropäischen Ländern, von Schulen, Unternehmen, Bürgervereinen und Privatpersonen eingetroffen waren, die alle irgendwie teilnehmen wollten. Das Sprichwort „Not macht erfinderisch“ sei eine andere Betrachtungsweise, meinte Ján Figel, „so gesehen unterstreichen die aktuellen weltweiten wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten, mit denen wir alle konfrontiert sind, die Wichtigkeit von Innovation“. http://www.na-bibb.de/uploads/publikationen_programm_lebenslanges_lernen/bildung_fuer_europa_2009_11.pdf „bildung für europa“, Ausgabe Juni 2009, Seite 16

Beiträge Deutschlands zum Jahr der Kreativität und Innovation 2009.

Neben Aktivitäten auf EU-Ebene sind die Mitgliedstaaten mit nationalen, regionalen und lokalen Beiträgen zum Europäischen Jahr 2009 aufgerufen. In Deutschland ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Unterstützung der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung für Veranstaltungen, Projekte und Initiativen zum Thema Kreativität und Innovation zuständig. Hier findet sich auch ein online-Veranstaltungskalender mit Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen.

Beispiel einer Veranstaltung in Frankfurt:

Unter KUNSTBASIS wurde von der SCHIRN KUNSTHALLE in Frankfurt für Menschen aller Altersgruppen ein „open space“ Workshop mit Künstlern aus der Region angeboten, um gemeinsam kreativ tätig zu werden, zugleich auf diese Weise den Produktionsprozess von Kunst unmittelbar zu erfahren.


Das vielfältige Angebot von Projekten und Initiativen, das zu dem Thema Kreativität und Innovation in Deutschland vorliegt, reicht - in Form von Kurzbeschreibungen bis zu Darstellungen ausführlicher Seiten- von „Alltag trifft Forschung: MS Wissenschaft 2009 – das Zukunftsschiff“ über „FITT“ – Umsetzung der Ergebnisse der IT-Forschung in marktfähige Produktion bis „Wer liest, gewinnt“ – eine bundesweite Leseförderungsaktion.

www.kreativitaet-und-innovation-2009.de