Recherchen

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Als Recherche bezeichnet man die Suche nach bestimmten Informationen auf gewisse Fragen. Die Definition laut Michael Haller lautet: „Das Recherchieren ist im engeren Sinne ein Verfahren zur Beschaffung und Beurteilung von Aussagen, die ohne dieses Verfahren nicht preisgegeben, also nicht publik würden. Im weiteren Sinne ist es ein Verfahren zur adäquaten Abbildung realer, d. h. sinnlich wahrgenommener Wirklichkeit mit den Mitteln der Sprache.“ Es gibt verschiedene Arten von Recherche, die unten im einzelnen besprochen werden sollen.

Wissenschaftliche Recherche

Während einer intensiven Auseinandersetzung ist es notwendig, sich mit bestimmten Themen und Bereichen des betroffenen Fachgebietes zu befassen. Vorteilhaft ist, dass man oftmals auf bereits bekanntes Vorwissen zurückgreifen kann, etwa aus besuchten Veranstaltungen und von vorhergegangenen Recherchen,
soweit diese Informationen noch aktuell sind. Dieses Vorwissen ist entscheidend für die Wahl der Vorgehensweise und die Suche nach geeigneter Literatur.

Um sich die wissenschaftlichen Grundlagen zu seinem Thema zu erschließen, ist es oft nötig, genügend Literatur heranzuziehen. Bei diesem Prozess der Recherche können nachfolgende Hinweise vielleicht eine Hilfe sein.

Recherchieren im wissenschaftlichen Kontext wird folgendermaßen aufgefasst:

  • Nachforschen
  • sich über etwas informieren, um Bescheid zu wissen
  • sich etwas systematisch erschließen
  • Hintergründe und Umstände kennen lernen
  • sich ein Bild machen können


Prozess des Recherierens

Der Prozess des Recherchierens lässt sich (in Anlehnung an Landwehr 1977, Seite 16f) wie folgt einteilen:

1. Phase – vor dem Recherchieren
  • Detaillierte Problembeschreibung des Themas erstellen
  • Gliederung, Ablaufplan
2. Phase – beim Recherchieren
  • Neue Informationen permanent einbauen
  • Überarbeitung, ggf. Veränderungen oder
  • Neufassungen vornehmen
3.Phase – nach dem Recherchieren
  • Auswertung der Informationen
  • Zielfixierung und endgültige Problembestimmung bzw. -gewichtung
  • Aufstellen eines endgültigen Ablaufplans

Journalistische Recherche

Journalistische Recherche bezeichnet das eigenständige Beschaffen von Informationen im Gegensatz zum bloßen Verarbeiten von Pressemitteilungen, Agenturmaterial oder Pressekonferenzen.
Die journalistische Recherche sammelt möglichst vielfältige Informationen, die ein bestimmtes Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten, um so eine ausgewogene Berichterstattung zu ermöglichen. Im Idealfall sollte jede Information, die in journalistische Arbeit einfließt, durch Recherche abgesichert werden. In der Praxis würde dies im
Regelfall einen zu großen Aufwand bedeuten.
Journalistische Recherche benutzt viele Werkzeuge: unter anderem Archive, persönliche Gespräche (Interviews) mit Betroffenen, Fachleuten und Augenzeugen, offizielles Pressematerial, Fachliteratur oder das Internet.

Recherche im Internet

Informationskompetenz

Über das Internet können mehr Menschen denn je auf eine erhebliche Menge von Informationen zugreifen. Der schier unüberschaubare Umfang der auf diesem Wege zugänglichen Angebote, macht es schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen, das heißt darin mit vertretbarem Aufwand hochwertige Informationen auszumachen (Informationskompetenz).
Jemand, der sich mit einem Thema noch nicht auskennt, ist oft nicht in der Lage, Informationsfunde zu diesem Thema überhaupt richtig zu verstehen und einzuschätzen. Zum Beispiel konnten Anwender in einer Studie der amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention die Ergebnisse einer Suche nach gesundheitlichen Fragen im Internet nicht kritisch und zuverlässig beurteilen. Das heißt die Bewertung von neu aufgefundenen Hinweisen setzt oft Fachkenntnisse voraus, die viele Menschen nicht haben. Anhaltspunkt für höherwertige Informationen ist z. B. die Begutachtung durch einen Redakteur oder eine Überprüfung nach wissenschaftlichen Regeln.
Internetquellen sollten richtig bewertet oder mit einer Dokument-basierten Internet-Recherche gesucht werden. Obwohl eine Vielzahl von Suchdiensten bereit steht, um Informationen nachzuweisen, verwenden die meisten Internetnutzer nur wenige marktführende Suchmaschinen (Google) und Webverzeichnisse (Yahoo), die populärwissenschaftliche Webseiten genauso nachweisen und bewerten wie wissenschaftliche.

Suchwerkzeuge

Nach Wolfgang G. Stock von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf lassen sich Weltregionen digitaler Informationen unterscheiden: das Oberflächenweb und das Deep Web. Im Oberflächenweb kann mit den Suchwerkzeugen Suchmaschine, Webkatalog, Metasuchmaschine und Webportal, im Deep Web in Datenbanken und bei Hosts recherchiert werden. Unter Querweltein-Ergänzungen versteht Stock Links vom Oberflächenweb ins Deep-Web (z. B. Brückenseiten) oder umgekehrt. Hybrid-Systeme sind Suchwerkzeuge, die quer durch die Internetwelten Recherchen anbieten.

Hochwertige Quellen durch Fachinformationszentren

In Deutschland sind Fachinformationszentren mit staatlicher und privater Förderung mit der Aufgabe betraut, in ihrem jeweiligen Fachgebiet unter redaktionellem Einsatz, Literatur zu sammeln, aufzubereiten, zu klassifizieren und im Internet in Datenbanken und spezialisierten Suchmaschinen als Quellen mit gesicherter Information bereit zu stellen. Beispiele:

Weitere Probleme von Suchmaschinen

Bei der Recherche in Suchmaschinen, gibt es oft nicht unerhebliche Probleme.

Recherchedienstleister

  • Information-Broker, Recherchedienstleister, führen professionelle Internetrecherchen durch und benutzen meist kostenpflichtige Quellen.
  • Neben kommerziellen Recherchediensten gibt es auch mehrere Webseiten, bei denen Privatleute Fragen zu verschiedenen Themen beantworten, beispielsweise
    Meta-re-search und Wikipedia:Auskunft. Das Auffinden von Informationen für Zwecke der Wikipedia erleichtert die Seite Wikipedia:Recherche, die natürlich
    auch für andere Informationssuchende nützlich sein kann.
  • Bibliotheken übernehmen Rechercheaufträge. Beispielsweise werden Anfragen bei der Internetbibliothek innerhalb von 24 Stunden von Auskunftsbibliothekaren beantwortet.

Weitere Formen der Recherche

Auch Detektive bzw. Detekteien führen Nachforschungen an. Die Polizei führt Kriminalistische Untersuchungen durch und Geheimdienste spionieren. Dabei werden unter anderem auch illegale Methoden wie das Abhören eingesetzt. Personaldienstleister setzen die Recherche (Research) zur Personalgewinnung ein. Marktforschungsinstitute untersuchen Konsumenten und Märkte, andere Recherchedienste haben sich beispielsweise auf die Patentrecherche spezialisiert.

In der Schule zählt die Recherche zu den Arbeitsformen der Freinet-Pädagogik. Zu einem Arbeitsvorhaben wird von den Schülern eine Recherche durchgeführt.

Siehe auch

Weblinks