Soziodemografie: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 2. September 2009, 13:24 Uhr

Internetnutzung als Voraussetzung zur WEB2.0-Nutzung

Laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 [1] sind 67% der bundesdeutschen Bevölkerung ab 14 Jahren zumindest gelegentlich im Internet. Der Anteil der Onliner bei den ab 60-jährigen liegt aktuell bei 27,1 %. Diese 27,1% der ab 60-jährigen, die online sind, machen immerhin hochgerechnet 5,3 Mio. aus. Damit sind mehr Älere Menschen im Netz als 14- bis 19-jährige (5,0 Mio.) Die Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr ist damit nur noch um knapp 2 Prozent gestiegen. Dies ist die geringste Wachstumsrate der Internetverbreitung seit Beginn der repräsentativen Messung der Internetnutzung in Deutschland. Die Ursachen hierfür ist die nahezu vollständige Ausschöfpung der internetaffinen Gruppe der Jüngeren und gut Ausgebildeten. Zuwächse werden vor allem von älteren und nicht berufstätigen Bevölkerungsseggmenten ausgehn.

Tabelle 1: Entwicklung der Internetnutzung 1997 bis 2009

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 1998-2009

Tabelle 2: Entwicklung der Internetnutzung 1997 bis 2009

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 1998-2009

Tabelle 3: Strukturwerte der Internetnutzung

Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudien 1998-2009

Je nach Untersuchungsquelle schwanken diese Ergebnisse. Dies liegt an den unterschiedlichen Untersuchungsansätzen,den Untersuchungszeiten und dem methodischen Ansatz. Bei der ARD/ZDF-Onlinestudie wird als Kennwert der Anteil derjenigen, die „zumindest gelegentlich“ das In­ternet nutzen dargestellt, bei den nachfolgenden Ergebnissen der AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) besteht der „Weitester Nutzerkreis (WKN) aus denjenigen Online-Nutzern, die in den letzten 3 Monaten mindestens einmal das Internet genutzt haben. Die Untersu­chungszeit bei der ARD/ZDF-Onlinestudie fand vom 19. März bis zum 24. April 2008 mit einer Fallzahl von 11802 statt, die vorliegende AGOF-Studie von April bis Juni 2008 mit einer Fallzahl von 110.038 Personen. Nach den aktuellen Ergebnissen der AGOF-Studie umfasst der WNK insgesamt 49,91 Mio. der deutschen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren, das entspricht 63,1 Prozent.

Tabelle 4: Strukturen der Internetnutzung (AGOF-Studie)

Quelle: AGOF internet facts 2009-I

Nach den aktuellen Ergebnissen des (N)Onliner Atlas 2009 [2] sind 69,1% der deutschen Bevölkerung Onliner, 4,3 % planen im nächsten Jahr einen Onlineanschluss. Mittlerweile liegt in der Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren der Anteil der Internetnutzer bei zwei Drittel der Bevölkerung und damit nur knapp unter dem Gesamtdurchschnitt. Bei den 60- bis 69jährigen ist der Anteil der Internetnutzer nur noch 48,5%, bei denen ab 70 Jahren fällt die Internetnutzung auf 19,0 % ab. Nach wie vor liegt das größte Wachstum in der Altersgruppe zwischen 60 und 69 Jahren. Hier liegt die Steigerung bei 6,9 Prozentpunkten. Nach wie vor kann man aber von einer „digitalen Spaltung“ in der Altersgruppe ab 70 Jahren sprechen.

Tabelle 5: Internetnutzung 2009 (Anteile in %)

Quelle: (N)Onliner Atlas 2009

Während es bei den Jüngeren zwischen Männern und Frauen kaum Unterschiede in der Internetnutzung gibt, sind erhebliche Nutzungsunterschiede in der Gruppe der 60- bis 69jährigen (21,5 Prozentpunkte) und noch stärker bei den ältesten Personen ab 70 Jahren zu finden. Hier ist die Internetnutzung bei den Männern über 70 Jahren mit 31,7% in etwa dreimal höher als bei den Frauen (10,6%).

Tabelle 6a: Internetnutzung 2009 nach Geschlecht und Alter - Männer

Tabelle 6b: Internetnutzung 2009 nach Geschlecht und Alter - Frauen

Quelle: (N)Onliner Atlas 2009

Innerhalb der einzelnen Bundesländer finden sich bei den Älteren (50 Jahren und mehr) keine gravierende Unterschiede. Den höchsten Onliner-Anteil verzeichnet Bremen (52,6%), den niedrigsten das Saarland mit 37,6%.

Während die Bildung bei jüngeren Onlinern nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist sie bei den über 50jährigen eine Hauptursache für die Internetnutzung. Während 74,6% der über 50-jährigen mit abgeschlossenem Studium das Internet nutzen, sind lediglich 13,6% derselben Altersgruppe mit Volksschulabschluss ohne Lehre online.

Bei allen Untersuchungen fällt auf, dass der Frauenanteil bei den älteren Internetnutzern geringer ist als der der Männer. Zwar steigt der Frauenanteil gerade bei den älteren Personen besonders stark, dennoch mit einem Anteil von weniger als 10 Prozent und den geringsten Zuwachsraten von drei Prozent sind die Frauen ab 70 Jahren fast abgehängt. Während der Unterschied zwischen Frauen und Männern bei den jüngeren Altersgruppen unter 50 Jahren gerade mal bei 5,3 Prozentpunkten liegt, ist der Unterschied bei denen ab 50 Jahren dagegen 19,7 Prozentpunkte.

Quellen:

Media Perspektiven 7/2009, ISSN 0170-1754, [3]
Nonliner Atlas 2009: (N)Onliner Atlas 2009
AGOF internet facts 2009-I, AGOF (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung)