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Aktuelle Version vom 16. Juni 2011, 17:29 Uhr
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Barrierefreie Informationsgesellschaft
Bei der Nutzung des Internet können ältere Menschen auch zu der Gruppe von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen gezählt werden, da mit zunehmendem Alter die Hör- und Sehfähigkeit, neben weiteren Einschränkungen, häufig abnehmen.
Die von der Europäischen Union mit Förderprogrammen unterstützte Umsetzung der Barrierefreiheit von Webseiten wird in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten mit unterschiedlicher Intensität gehandhabt. Für eine barrierefreie Informationsgesellschaft
Barrierefreiheit: zum Beispiel in Deutschland.
In Deutschland wurde bereits im Jahr 2002 eine barrierefreie Informationstechnik-Verordnung – BITV geschaffen, die im engen Zusammenhang mit dem Behindertengleichstellungsgesetz aus demselben Jahr steht. Siehe Artikel Barrierefreies Internet
Der Geltungsbereich der BITV beschränkt sich allein auf die Gestaltung der Internetseiten von Behörden der Bundesverwaltung. Erzeuger barrierefreier Internetseiten aus Privatwirtschaft, Region und Kommunen berufen sich unmittelbar auf die internationalen "Web Accessibility Guidelines". Als Beispiel hierzu:
BIENE
BIENE als Akronym für "Barrierefreies Internet eröffnet neue Einsichten" ist der Preis für deutschsprachige barrierefreie Auftritte im Internet. Seit dem Jahr 2003 wird dieser Preis alljährlich von der "Aktion Mensch" und der "Stiftung Digitale Chancen" für die besten eingereichten Angebote von Betreibern und Gestaltern barrierefreier Webseiten verliehen. Beteiligt an dem Wettbewerb sind neben Deutschland, Österreich, Schweiz und Südtirol.
Die Auswahlkriterien für die BIENE für das Jahr 2009 werden sich erstmals auf die neuen, seit Dezember 2008 veröffentlichten Web Accessibility Guidelines, Version 2.0 (WCAG 2.0) stützen.
"Die BIENE wird die erste Möglichkeit sein, die Wirkung der neuen Richtlinien in Deutschland in der Praxis zu bewerten." Zitat aus: Preise für BIENE
Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal.
An der hohen Zahl der Wettbewerbsteilnehmer für die BIENE läßt sich die positive Haltung vieler Internetseiteninhaber und –betreiber gegenüber der Barrierefreiheit im Netz ablesen. Qualitätsmerkmale wie gute Übersichtlichkeit und Verständlichkeit, gekoppelt mit Möglichkeiten einfacher Bedienung der gewünschten Seiten, erleichtern den NutzerInnen den Zugang zum Internet und das Interesse an dem Angebot.
Beispiel eines barrierefreien Internetportals: kranenburg
Die Gemeinde Kranenburg am Niederrhein wurde im Jahr 2008 mit der BIENE in Silber für ihr Internetportal ausgezeichnet.
Auf der Startseite hat der Nutzer die Möglichkeit sich zu entscheiden, ob er die Kommune Kranenburg unter dem Aspekt Bürger, Tourismus oder Wirtschaft näher betrachten will. Jeweils ein passendes Bild zu der Textangabe erleichtert die Wahrnehmung der gewünschten Abschnitte.
Interessiert der Bereich "Bürger", findet sich unter "Kranenburg intern" eine weitere Auswahl, die von "Rathaus" über "Bürgerservice" bis zu "Kranenburg heute und morgen" informiert. Das Schlagwort "Bürgerservice" als Beispiel bietet unter "Dienstleistung" ein Glossar an Stichworten von A-Z der Dienstleistungen der Gemeinde.
Neben guten Suchmöglichkeiten für die Internetseiten der Gemeinde Kranenburg findet sich ein ausführliches Angebot an Hilfemaßnahmen unter dem Menupunkt "Hilfe". Schlagwörter liefern Hinweise für die barrierefreie Nutzung der Internetseiten. Zum Beispiel unter "Sonstige Ausgabegeräte/Hilfsmittel" wird mit einem Link auf das "Hilfsmittel-Verzeichnis" des "barrierekompass" verwiesen. barrierekompass/Hilfsmittel
Zurück auf der Startseite der Gemeinde Kranenburg gefällt, zusätzlich zu den Angeboten der Gemeinde, die klare Farb-und Schriftgestaltung, welche die Nutzung der bereitgestellten Seiten erleichtert.
Web for All.
"Web for All" nennt sich ein Projekt des Vereins zur beruflichen Integration und Qualifikation e.V. in Heidelberg. Das Projekt, vor fast 10 Jahren entstanden, hat sich zum Ziel gesetzt, Internetseiten ohne Barrieren für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen anzubieten. Mitarbeiter des "Verein für berufliche Integration und Qualifikation e.V.", die zum Teil selber auf die Verwendung von Hilfsmitteln für die Nutzung des Internets angewiesen sind, testen die aus dem Projekt "Web for All" entstandenen Arbeiten auf ihre barrierefreie Verwendbarkeit. Web for ALL
Heidelberger Stadtführer für Menschen mit Behinderung.
Eine der Arbeiten von "Web for All" ist der "Heidelberger Stadtführer für Menschen mit Behinderung". Der Stadtführer wurde im Jahr 2005 auf die Barrierefreiheit seiner Webseiten überarbeitet und ist inzwischen nur noch als Online-Produkt zu haben.
Die barrierefrei gestalteten Webseiten bieten zwei Navigationspfade, am linken Bildrand und über dem Bildinhalt, zur inhaltlichen Suche wie auch als Orientierunghilfe für den jeweiligen Standort.
Die Schriftgröße ist veränderbar, ihre Einstellung unterscheidet sich je nach Art des verwendeten Browsers.
Der "Heidelberger Stadtführer für Menschen mit Behinderung" gibt Wegbeschreibungen und Hinweise für die Nutzung von interessierenden Örtlichkeiten im Raum Heidelberg. RollstuhlfahrerInnen, sehgeschädigte und hörbehinderte Menschen sollen sich mit seiner Hilfe in der Stadt, ihren öffentlichen Einrichtungen und weiteren Orten von allgemeinem Interesse, wie Kinos, Theater, Gaststätten und Cafés, selbständig orientieren und barrierefrei bewegen können.