Lebenslanges Lernen

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Lebenslanges Lernen

Begriffsbestimmungen.

Das Aktionsprogramm bietet eine Anzahl von Begriffsbestimmungen zu dem Thema des lebenslangen Lernens an. Hier davon eine Auswahl:

"Erwachsende Lernende" Lernende, die an der Erwachsenenbildung teilnehmen.

"Erwachsenenbildung" alle Formen des nicht berufsbezogenen Lernens im Erwachsenenalter, ob formal, nichtformal oder informell.

"lebenslanges Lernen" alle Formen der allgemeinen, der beruflichen und der nicht formalen Bildung sowie des informellen Lernens während des gesamten Lebens, aus denen sich eine Verbesserung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenz im Hinblick auf persönliche, staatsbürgerliche, soziale und/oder beschäftigungsbezogene Ziele ergibt, einschließlich der Bereitstellung von Beratungsdiensten.

"Mobilität" einen Aufenthalt während eines bestimmten Zeitraums in einem anderen Mitgliedstaat, um dort zu studieren, praktische Erfahrungen zu sammeln oder einer anderen Lern- und Lehrtätigkeit bzw. einer damit verbundenen Verwaltungstätigkeit nachzugehen, gegebenenfalls ergänzt durch Vorbereitungs- oder Auffrischungskurse in der Sprache des Aufnahmelandes oder der Arbeitssprache.

"Netz" einen formellen und informellen Zusammenschluss von Akteuren aus bestimmten Bereichen, Fachgebieten oder Sektoren des lebenslangen Lernens.

"Projekt" eine von einem formellen oder informellen Zusammenschluss von Organisationen oder Einrichtungen im Rahmen einer Kooperation gemeinsam durchgeführte Tätigkeit mit einem festgelegtem Ziel.

Das Programm für lebenslanges Lernen.

Am 15. November 2006 wurde als Beschluss des Europäischen Parlamentes und des Rates ein Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens verkündet.

Das Ziel des Programms für lebenslanges Lernen besteht darin

"durch lebenslanges Lernen dazu beizutragen, dass sich die Gemeinschaft zu einer fortschrittlichen wissensbasierten Gesellschaft mit nachhaltiger wirtschaftlicher Entwicklung, mehr und besseren Arbeitsplätzen und größerem sozialen Zusammenhalt entwickelt, in der zugleich ein guter Schutz der Umwelt für künftige Generationen gewährleistet ist. Insbesondere soll das Programm den Austausch, die Zusammenarbeit und die Mobilität zwischen den Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung in der Gemeinschaft fördern, so dass sich diese zu einer weltweiten Qualitätsreferenz entwickeln."
(Quelle: Amtsblatt der Europäischen Union L327/48, 24.11.2006)

Durch die Förderung des lebenslangen Lernens werden zugleich die in der Strategie von Lissabon verfolgten Ziele, Wachstum und Beschäftigung in Europa wettbewerbsfähig zu gestalten, unterstützt.

Dass die angestrebten Ziele der Lissabon-Strategie noch nicht erreicht sind, vermerkte der Europäische Wirtschaft- und Sozialausschuss im Zusammenhang mit dem Beschluss zu dem Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens. Noch gäbe es einen Rückstand in der Entsprechung zwischen Bildung/Ausbildung und Produktivität. Die zunehmende Alterung der Gesellschaft in Europa erfordere zudem umso dringlicher ein Programm des lebenslangen Lernens.
(Quelle: Amtsblatt der Europäischen Union C 221 vom 8.9.2005)

Die andauernde Beschäftigung mit dem Thema lebenslanges Lernen belegt die Verordnung (EG) Nr.452/2008 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. April 2008 über die Erstellung und die Entwicklung von Statistiken zu Bildung und lebenslangen Lernen. Im Rahmen der Europäischen Union werden von Eurostat statistische Erhebungen in den Bereichen
"Allgemeine und beruflicher Bildung",
"Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" und
"Sonstige Statistiken über Bildung und lebenslanges Lernen" durchgeführt.
Das Ziel der Erhebung im Bereich "Beteiligung von Erwachsenen am lebenslangen Lernen" ist es, vergleichbare Daten über die Beteiligung und Nichtbeteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen bereitzustellen. Erfasst werden soll mindestens die Bevölkerung im Alter von 24-64 Jahren.
Die Daten werden alle 5 Jahre erhoben. Das erste Jahr der Anwendung ist frühestens für 2010 vorgesehen.

Besondere Ziele des Aktionsprogramms.

Das Aktionsprogramm in Auswahl:

Neben dem allgemeinen Ziel durch lebenslanges Lernen die Gemeinschaft der Europäischen Union in eine wissensorientierte Gesellschaft mit nachhaltigem Wachstum und verstärktem sozialen Zusammenhalt zu wandeln, wird eine Reihe von besonderen Zielen angesprochen, welche

  • die Verwirklichung eines europäischen Raumes des lebenslangen Lernens unterstützt;
  • einen Beitrag zur Steigerung der Beteiligung von Menschen aller Altersgruppen am lebenslangen Lernen leistet, einschließlich von Personen mit besonderen Bedürfnissen und benachteiligten Gruppen, ungeachtet ihres sozioökonomischen Hintergrunds;
  • die Förderung von innovativen, IKT-gestützten Inhalten, Diensten, pädagogischen Ansätzen und Verfahren für das lebenslange Lernen bietet;
  • das Sprachenlernen und die sprachliche Vielfalt fördert;
  • Kreativität, Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und Entwicklung von Unternehmergeist unterstützt.

Amtsblatt

Europäisches Jahr der Kreativität und Innovation 2009.

Alljährlich wird von der Europäischen Union das Europäische Jahr zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten ausgerufen. Ziel ist, die Öffentlichkeit auf ein bestimmtes Thema aufmerksam zu machen.

Das Europäische Jahr 2009 ist der Kreativität und Innovation gewidmet.

"Kreativität und Innovation sind wichtige Grundlagen", sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan, "um die Chancen unserer globalisierten Welt nutzen zu können." Kreativität biete die Grundlage für eine erfolgreiche Umsetzung innovativer Ideen, wobei die Facetten der Kreativität von Kunst über Wissenschaft bis zur unternehmerischen Kreativität reichen würden. Eine Schlüsselrolle nähme dabei die Bildung ein. "Durch Bildung kann jeder Einzelne in jedem Lebensabschnitt seine Kreativität erheblich steigern", sagte Frau Schavan.
Pressemitteilung Bundesministerium für Bildung und Forschung, 005/2009, vom 8. Januar 2009

Die EU-Kommission sieht gleichfalls Kreativität als "Triebkraft für Innovation und Schlüsselfaktor für die Entwicklung persönlicher, beruflicher, unternehmerischer und sozialer Kompetenzen durch lebenslanges Lernen" an.
Kreativität gegen Krise:..

"imagine.create.innovate." war der englischsprachige Slogan für die Teilnahme am Europäischen Jahr 2009. Ján Figel, Mitglied der EU-Kommission, erzählte in einem Interview, dass Hunderte von Anfragen, sogar aus außereuropäischen Ländern, von Schulen, Unternehmen, Bürgervereinen und Privatpersonen eingetroffen waren, die alle irgendwie teilnehmen wollten.
Das Sprichwort "Not macht erfinderisch" sei eine andere Betrachtungsweise, meinte Ján Figel, "so gesehen unterstreichen die aktuellen weltweiten wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten, mit denen wir alle konfrontiert sind, die Wichtigkeit von Innovation."
„bildung für europa“, Ausgabe Juni 2009, Seite 16

Beiträge Deutschlands zum Jahr der Kreativität und Innovation 2009.

Neben Aktivitäten auf EU-Ebene sind die Mitgliedstaaten mit nationalen, regionalen und lokalen Beiträgen zum Europäischen Jahr 2009 aufgerufen. In Deutschland ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung in Unterstützung der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung für Veranstaltungen, Projekte und Initiativen zum Thema Kreativität und Innovation zuständig.
Hier findet sich auch ein online-Veranstaltungskalender mit Informationen zu einzelnen Veranstaltungen.
Beispiel einer Veranstaltung in Frankfurt:

Unter KUNSTBASIS wurde von der SCHIRN KUNSTHALLE in Frankfurt für Menschen aller Altersgruppen ein „open space“ Workshop mit Künstlern aus der Region angeboten, um gemeinsam kreativ tätig zu werden, zugleich auf diese Weise den Produktionsprozess von Kunst unmittelbar zu erfahren.

Das vielfältige Angebot von Projekten und Initiativen, das zu dem Thema Kreativität und Innovation in Deutschland vorliegt, reicht - in Form von Kurzbeschreibungen bis zu Darstellungen ausführlicher Seiten -
von
"Alltag trifft Forschung: MS Wissenschaft 2009 – das Zukunftsschiff"
über
"FITT" – Umsetzung der Ergebnisse der IT-Forschung in marktfähige Produkte
bis
"Wer liest, gewinnt" – eine bundesweite Leseförderungsaktion.

Kreativität und Innovation 2009

Bildung für Erwachsene: Das Einzelprogramm Grundtvig

Die Einzelprogramme im Bereich des lebenslangen Lernens.

Um in den unterschiedlichen Altersstufen den Bereich Bildung gezielt anzusprechen, wird das Aktionsprogramm für lebenslanges Lernen in Einzelprogramme und dazu ergänzende Programme unterteilt. Das Angebot der Fördermaßnahmen zu lebenslangem Lernen reicht auf diesen Wegen vom Kindesalter bis in das Erwachsenenalter hinein. So bietet das Programm "Comenius" Unterstützung für Schüler und Kinder im Vorschulalter, das Programm "Erasmus" richtet sich an die Beteiligten der Hochschulbildung, das Programm "Leonardo da Vinci"“ an die Beteiligten der beruflichen Bildung und das Programm "Grundtvig" unterstützt und fördert die Erwachsenenbildung.

Das Programm Grundtvig.

Das Förderprogramm Grundtvig bietet lernwilligen Erwachsenden die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Kompetenzen zu erweitern, um den Bildungsanforderungen unserer heutigen Gesellschaft entsprechen zu können. Das Programm ist zugleich der Versuch einer Antwort auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der zunehmenden Alterung der Bevölkerung Europas. Wie in anderen von der Europäischen Union gestarteten Aktionsprogrammen auch werden mit dem Programm Grundtvig und seinen vielfältigen Maßnahmen besonders Menschen aus schutzbedürftigen Gesellschaftsgruppen und sozialen Randgebieten zur Teilnahme aufgefordert. Ältere Menschen werden dabei regelmäßig eigenständig erwähnt.

Ziele des Programms Grundtvig (in Auswahl).

Eine Auswahl von Zielen, die das Programm Grundtvig anstrebt:

  • Die zwischen den einzelnen Einrichtungen der Erwachsenenbildung bestehende Zusammenarbeit zu vergrößern, so dass bis zum Jahr 2013 eine europaweite Mobilität von mindestens 7000 Personen jährlich unterstützt wird;
  • Die an der Erwachsenenbildung beteiligten Einrichtungen qualitativ zu verbessern;
  • Die Entwicklung und Anwendung innovativer Ideen und Verfahren im Bereich der Erwachsenenbildung zu fördern, wozu auch
  • die Verbreitung innovativer Inhalte, Dienste und pädagogischer Verfahren für das lebenslange Lernen durch die Informations- und Kommunikationstechnologien gehört.

Zugang zum Programm Grundtvig.

Zugang zu dem Programm haben

  • Lernende in der Erwachsenenbildung;
  • Lehrkräfte und weitere Personen, die im Zusammenhang mit Angeboten und Dienstleistungen im Rahmen der Erwachsenenbildung tätig sind, sei es auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene;
  • Einrichtungen und Organisationen, die Lernangebote in der Ewachsenenbildung bereitstellen;
  • mit den Aspekten des lebenslangen Lernens befasste Forschungseinrichtungen und Hochschulen, sowie
  • Unternehmen,
  • gemeinnützige Organisationen, ehrenamtlich tätige Einrichtungen und nichtstaatliche Organisationen.

Fördermaßnahmen des Programms Grundtvig.

Projekte und Aktivitäten, auf die sich die Fördermaßnahmen des Programms Grundtvig beziehen (in Auswahl):

  • Multilaterale Projekte, die sich mit der Verbesserung der Bildungssysteme für Erwachsene beschäftigen. Bei diesen Projekten arbeiten Institutionen und Organisationen aus verschiedenen Mitgliedstaaten gemeinsam an der Entwicklung neuer Erkenntnisse (Innovationen) und vorbildlicher Verfahren (good practice) und vermitteln deren Weitergabe und Verbreitung.
  • "Grundtvig-Lernpartnerschaften", die zwischen den Institutionen der Erwachsenenbildung in den verschiedenen europäischen Ländern bestehen und sich zu Themen von gemeinsamem Interesse äußern. Die Schwerpunkte von den Lernpartnerschaften liegen bei den Projekten und der Mobilität von Lernenden und dem Austausch von Erfahrungen und Informationen von Lehrern und anderen Mitarbeitern der Erwachsenenbildung.
  • "Grundtvig-Netze", die Plattformen für Diskussionen zwischen Experten und Organisationen sind. Thematisch verfolgt wird die Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung unter dem Aspekt des jeweiligen Netzes. Die Verbindung zwischen den Beteiligten der Erwachsenenbildung soll gestärkt werden, die Aktivitäten der verschiedenen Akteure in die Öffentlichkeit gebracht werden, um dadurch auf der europäischen und nationalen Ebene Menschen auf die sich bietenden Gelegenheiten zu lebenslangem Lernen aufmerksam zu machen.

Bei allen von dem Programm Grundtvig unterstützten Aktionen stehen die Teilnehmer und ihre Mobilität im Vordergrund. Austauschprogramme, Besuche und weitere Formen des Aufenthaltes im Bereich der schulischen und außerschulischen Erwachsenenbildung bieten Lernenden wie Lehrenden die Möglichkeit, grenzüberschreitend ihre Kenntnisse zu erweitern.

Amtsblatt (Seite L327/59 und L327/60)

Lifelong-Learning-Programme

Freiwilligentätigkeit von Senioren.

Projekte zur Freiwilligentätigkeit von Senioren im Ausland erfahren gleichfalls Unterstützung durch das Programm Grundtvig. Als Freiwilligenarbeit wird eine ehrenamtliche, nicht gewinnorientierte Tätigkeit bezeichnet. Gestützt auf den im Bereich des lebenslangen Lernens verwendeten Begriff der Erwachsenenbildung, der alle Formen des nicht berufsbezogenen Lernens im Erwachsenenalter umfasst, erfährt die Freiwilligentätigkeit zunehmende Anerkennung als informelle Form des Lernens im Erwachsenenalter. Im Rahmen der EU wird sie in den letzten Jahren nicht nur als bilaterales Lernangebot für Jugendliche, sondern vermehrt auch als Angebot für Senioren aufgeführt.

"GIVE".

Nach früheren, bereits abgeschlossenen Aktionen wird im Jahr 2009 für Senioren die Initiative "GIVE" (Grundtvig Initiative on Volunteering in Europe for Seniors) wirksam.
Mit "GIVE" werden lokale Organisationen und deren Projekte zur Seniorenfreiwilligentätigkeit bilateral unterstützt. Hierdurch entsteht eine neue Form der Mobilität für europäische Senioren. Mit ihrer Freiwilligentätigkeit können Senioren eigenes Wissen und Erfahrungen in einem anderen Land weitergeben, dort selber ihre eigenen sprachlichen, sozialen und interkulturellen Kompetenzen erweitern.
Gefördert wird ein Austausch von 2-6 Freiwilligen von den jeweiligen bilateral beteiligten Organisationen. Die Fördermittel werden für einen Zeitraum von 2 Jahren festgelegt, eine Verlängerung ist möglich.
Teilnehmen kann jeder erwachsene EU-Bürger ab einem Alter von 50 Jahren.
Die Teilnahme aus sozial benachteiligten Gruppen und ethnischen Minderheiten sollte ermutigt werden, um eine bessere Integration in Europa zu erreichen.
Die Freiwilligenarbeit in einem anderen Land ist für den Zeitraum von 3-8 Wochen vorgesehen. Die Antragsfrist für 2009 endete am 31. März. Die neue Antragsfrist wird im Jahr 2010 liegen. Zuständig für eine Teilnahme sind die jeweiligen nationalen Agenturen.

Senior Volunteering Projects

Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung werden hier die Projekte und Initiativen, die aus dem europäischen Bildungsprogrammen "Leonardo da Vinci" und "Grundtvig" hervorgehen, in Deutschland umgesetzt. http://www.na-bibb.de

Zu den Freiwilligenprojekten älterer Menschen bietet die Nationale Agentur nähere Angaben unter dem Hinweis "Freiwilligenprojekte älterer Menschen" --> "Auftragsunterlagen" bei http://www.na-bibb.de/grundtvig_4.html an.

An dieser Stelle werden unter "Unser Tipp" auch zwei Handbücher (in deutscher Sprache) zu den Freiwilligenprojekten "Mobility 55" und "Still Active" eines früheren Grundtvigprogramms zum Herunterladen empfohlen. Neben der Beschreibung früherer Projekte wird hier u.a. die Gestaltung von einzelnen Freiwilligentätigkeiten in dem dafür vorgeschriebenen zeitlichen Rahmen geschildert. Der Autor der Handbücher fügt zu den Austauschprojekten ergänzend hinzu, "dass sich an unseren Programmen bisher auffallend mehr ältere Frauen als Männer für derartige Austauschprogramme interessiert haben: mehr als 70% der Interessenten waren Frauen." (Davide di Pietro: Still Aktive. Handbuch für die Aufnahme von älteren Freiwilligen für Organisationen der Zivilgesellschaft. European Commission Socrates Programme, Lunaria, o.D.)

Das Querschnittprogramm.

Ein Querschnittprogramm, das für bereichsübergreifende Maßnahmen zuständig ist, ergänzt das Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens mit seinen vier Einzelprogrammen. Das Querschnittprogramm unterstützt dabei die europäische Zusammenarbeit in Bereichen, die von mindestens zwei Einzelprogrammen angesprochen werden.

Die Aktivitäten des Querschnittprogramms konzentrieren sich auf die vier Schwerpunkte

  • Politische Zusammenarbeit und Innovation in Bezug auf lebenslangen Lernen;
  • Förderung des Sprachenlernens;
  • Entwicklung von innovativen, IKT-gestützten Inhalten, Diensten und pädagogischen Verfahren;
  • Verbesserung der pädagogischen Konzepte und des Managements von Erwachsenenbildungseinrichtungen.

Die Förderung des Sprachenlernens und der sprachlichen Vielfalt in den Mitgliedstaaten sei Beispiel für die vier genannten Schwerpunkte des Programms.

Gefördert im Rahmen der Schwerpunktaktivität des Sprachenlernens werden

  • multilaterale Projekte, die sich mit der Entwicklung neuer Materialien für das Sprachenlernen befassen, einschließlich Online-Kursen und Instrumenten zur Prüfung der sprachlichen Kompetenz. Dazu gehört auch die Entwicklung von Instrumenten und Kursen für die Ausbildung von Sprachlehrern, Ausbildern und anderem Personal;
  • multilaterale Netze, die im Bereich des Sprachenlernens und der sprachlichen Vielfalt tätig sind, die Projektergebnisse und Beispiele bewährter Verfahren verbreiten;
  • weitere Initiativen und Aktivitäten zur Verstärkung der Attraktivität des Sprachenlernens für Lernende mit Hilfe der Massenmedien oder durch Marketing- und Informationskampagnen wie auf Konferenzen.

Weltweit alle Sprachen gelten als förderungswürdig einschließlich Sprachen, die von Minderheiten oder in begrenzten Regionen gesprochen werden, sofern sie im Rahmen der multilateralen Projekte oder Netze des Querschnittprogramms stattfinden.

Key Activity: Languages

Amtsblatt (Seite L327/60-61)


Das Projekt LITERALIA, eine Grundtvig-Lernpartnerschaft.

Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung weist darauf hin, dass viele Lernpartnerschaftsprojekte es wert sind, als Beispiel guter Praxis einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Dazu gehört das Projekt zum Erlernen von Sprachen LITERALIA.

LITERALIA (Learning in Tandem to Encourage Reciprocal Autonomous Learning in Adults), steht für Tandemlernen zur Unterstützung des gegenseitigen selbst gesteuerten Lernens bei erwachsenen Lernern.
LITERALIA basiert auf der Idee, dass zwei Sprachlernende (Tandem) durch den Austausch von E-Mails sich gegenseitig beim Lernen der anderen Sprache unterstützen. Eine zusätzliche Möglichkeit des Kontaktes bietet eine Lernplattform (workspace), auf der in Foren, Chats und Wikis miteinander kommuniziert werden kann.
Die angebotenen Sprachen des Projektes sind deutsch, englisch, polnisch und italienisch. Beteiligt sind gleichermaßen Lernende, Organisatoren und Sprachtutoren.

Auch nach dem Ende des Projektes am 31.7.2008 bestand noch ein lebhafter Austausch auf der Lernplattform und von persönlichen Besuchen.

Ziel des Projektes war nicht nur die Erweiterung der fremdsprachlichen Kompetenz, sondern auch die Verbesserung der individuellen Medienkompetenz. Besonders ältere Lernende profitierten von der Lernplattform, da viele Teilnehmer erstmals mit Chats und Wikis in Berührung kamen.

Zu finden unter "Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung":
Beispiele guter Praxis, dort unter "Weitere Beispiele" --> "Sprachen".


Das Projekt cross cooking & learning, eine weitere Lernpartnerschaft.

Mit dem Projekt cross cooking & learning sollten alte Kochrezepte aus ländlichen Regionen wieder entdeckt und ausprobiert werden, um diese daraufhin der Öffentlichkeit mit Hilfe der Nutzung neuer Lernwege vorzustellen.
Für die Durchführung des Projektes wurden vier Gruppen zusammengestellt, in denen ältere und junge Menschen gemeinsam nach den alten Rezepten aus ihren Regionen kochten. Die TeilnehmerInnen kamen aus Deutschland, England, Ungarn, Italien und Finnland. Bei den gemeinsamen Treffen in den einzelnen Ländern konnten alle Beteiligte außer neuen Kochrezepten auch neue Erkenntnisse von den Sprachen und Kulturen der anderen Länder gewinnen. Viele der älteren Teilnehmerinnen aus den ländlichen Regionen ihrer Heimatländer fuhren zum ersten Mal in das Ausland.
Von Anfang an war bei diesem Projekt geplant, alle Aktivitäten der Gruppen online auf einer Projektwebsite festzuhalten. Dazu wurden allen TeilnehmerInnen die entsprechenden Kenntnisse in der Benutzung der neuen Medien erfolgreich vermittelt, trotz mancher vorher bestehender Vorbehalte gegenüber den neuen Technologien.
Von den beteiligten Gruppen des Projektes wurde ein mehrsprachiges Online-Kochbuch mit den Rezepten aus den Regionen der teilnehmenden Länder zusammengestellt. Alle eingebrachten Rezepte sind in allen Sprachen der Teilnehmer wiedergegeben.
Zum Beispiel wird das deutsche Rezept für "Stutewecken" von Engländern und Walisern ebenfalls "Stutewecken" genannt. Aber auch unter "Kuvertbröd", "Corona di pane" und "Cipócskák" verbirgt sich das Rezept für "Stutewecken".

Zu finden unter "Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung":

Beispiele guter Praxis, dort unter "Weitere Beispiele" --> "Interkulturelles Lernen".